Martina und Sepp Kröll haben viel Herzblut in ihr Designhtel Wiesergut in Saalbach-Hinterglemm hineingesteckt. (c) Wiesergut
Es ist nicht nur Glück, wenn man drei Jahre nach der Eröffnung im eigenen Hotel sitzt und sagen kann: „99,9 Prozent unserer Gäste fühlen sich bei uns genau richtig!“ Da gehört eine Vision dazu, eine große Portion Mut, viel Stilgespür und noch mehr Arbeit. Martina und Sepp Kröll haben in ihr Wiesergut in Saalbach-Hinterglemm das alles hineingesteckt.
Denn eigentlich sollte der Hotelierssohn das Dreisternhotel seiner Eltern weiterführen. Das Haus war gut besucht, nichts hätte sich ändern müssen. Aber der Josef hatte immer seine eigenen Vorstellungen. Schon früh schärfte er seine Kanten in New York und Utah, richtete seine Wieseralm am Reiterkogel mit Loungemöbeln und Stammgästebereich ein und sammelte Erfahrungen.
Und dann beschloss er mit seiner Frau, das ehrwürdige Wiesergut (1350 wurde der erste Hof auf diesem Grund erbaut) vom Boden bis zur Decke umzumodeln. Die Architektin dafür, Gogl Monika, fanden sie über ihre Lieblingsboutique Frauenschuh in Kitzbühel, weil sie das „Gefühl für den Raum“ dort faszinierte.
Zuerst machte sich die Tirolerin an die sieben offen gestalteten Gartensuiten und verpasste ihnen Fichte und Nuss, Naturstein, Granit und hohe Glasfassaden. An die Decke hängte sie mundgeblasene Leuchten, ein offener Kamin und eine freistehende Badewanne kamen auch hinein.
Im Sommer zum Sonnen, im Winter als privater Pistenzugang – so funktionieren die Terrassen dieser Suiten. Dann folgte das Haupthaus mit 17 kleineren Gutshofsuiten und ähnlichem Konzept, Bar und Restaurant.
Kein Ding ist im Wiesergut von der Stange, das sieht man, auch im Slow Food-Restaurant. Das Wiesernbrot von der Hausherren-Mutter und die selbstgemachte Butter aus der eigenen Landwirtschaft kommen auf handgemachtem Tongeschirr. Auch die Lampen und Vorhänge sind von Hand gefertigt, ebenso wie die feschen Bauernleinen-Dirndl der Mitarbeiterinnen.
Die bringen in der Früh das Frühstück auf Etageren und Servierwagen zum Tisch und kredenzen abends Rindfleisch vom Pinzgauer Milchkalb, heimischen Hecht und fluffigen Kaiserschmarrn. Und das das ganze Jahr über, denn „Wiesergut-Zeit ist jederzeit“, sagt der Sepp, „ganz besonders schön ist es bei uns im Herbst.“ Redaktionsgeheimtipp ist übrigens der September.
Da sind die Sommergäste schon weg, die Indian Summer-Freunde noch nicht da. Seine Qualitätszeit dann im Wiesergut verbringen zu können, das ist wirklich Glück.
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