Die Welt ist vernetzt und geographische Distanzen verlieren an Bedeutung. Auf diesem Nährboden ist ein Lebensmodell gewachsen, in dem große Entfernungen zum Alltag gehören.
Was sind Digital Nomads? Einem Trend auf der Spur
Zuerst kam die Digitalisierung und mit ihr entwickelte sich schnell der Begriff Digital Natives. Damit sind Menschen gemeint, die sich in der digitalen Welt zuhause fühlen und dort entsprechend viel Zeit verbringen. So weit ist das nicht schwer zu verstehen.
Doch dank des Internets ist außerdem eine Vielzahl neuer Jobs entstanden; dazu kommt, dass bestehende Jobs eine Transformation erfahren haben, was ebenfalls neue Möglichkeiten bedeutet.
Viele Unternehmen lassen ihre Mitarbeiter zunehmend im Home Office arbeiten, die Zahl der Online-Freiberufler ist ohnehin in die Höhe geschossen.
Die Unabhängigkeit von einem festen Arbeitsplatz ist die Grundlage für Digital Nomads. Die Nomaden der Neuzeit leben dort, wo sie möchten, und nehmen ihre Arbeit auf dem Laptop einfach mit. Die traditionelle Reiseplanung wird dadurch um beinahe 180 Grad umgedreht:
Wo einst Geld oder Zeit oder beides als begrenzende Faktoren ins Spiel kamen, vereinen Digital Nomads einfach alles miteinander. Das produziert den Gegeneffekt, dass die Zeit an exotischen Orten nicht vollständig für Urlaub genutzt werden kann, da auch gearbeitet werden muss.
Für viele Menschen ist das jedoch kein Wermutstropfen. Ganz neu ist dieses Modell eigentlich nicht: Unter dem Motto "Work and Travel", das heutzutage auch als Programm angeboten wird, brachen schon lange vor dem Internet vorwiegend junge Menschen auf, um die Welt zu entdecken und das nötige Geld unterwegs zu verdienen.
Dabei ging es allerdings eher um einfache Tagelöhner-Jobs, die nur dazu dienten, das knappe Budget über Wasser zu halten.
Das ist bei Digital Nomads anders. Nicht selten gibt es sehr erfolgreiche Nomaden, die ihr Geschäft kontinuierlich vorantreiben, während sie die Erdkugel umrunden. Besonders praktisch sind dabei alle Einkommensquellen mit passivem Charakter.
Dazu gehören Reise-Blogs ebenso wie Softwarelösungen oder auch Online Casinos, die nach dem Vorbild von bekannten Seiten wie Eye of Horus relativ leicht erstellt werden können. Nur die eigenen Skills und Finanzmittel geben die Grenzen vor, da viele Online-Geschäftsmodelle keinen festen Wohnort und manchmal nicht einmal tägliche Pflege voraussetzen.
Eine kleine Randbemerkung dazu: Ein Gespräch mit dem Steuerberater ist durchaus empfehlenswert, wenn der Standort häufig für längere Zeit gewechselt wird.
Die Wirtschaft reagiert angemessen
Der Trend zum modernen Nomadentum blieb natürlich nicht lange unbemerkt. Findige Unternehmer haben die Gelegenheit genutzt und neue Wohn- und Büro-Modelle geschaffen, die auf die Bedürfnisse der Dauerreisenden zugeschnitten sind.
Ein Paradebeispiel dafür sind sogenannte Surf-Offices: Dort gibt es Unterbringung, Büroarbeitsplatz und Surf-Camps im Komplettpaket. Standorte wie Gran Canaria sprechen für sich und die Nachfrage ist teilweise größer als das Angebot.
Man darf also damit rechnen, dass in Zukunft noch weitere Konzepte dieser Art folgen. Gerade die Möglichkeit, die Vorlieben und Trends der Generation Y zu bündeln, ist dabei sehr verlockend und garantiert einen großen Spielraum.
Anstelle von Surf-Camps sind beispielsweise auch Yoga-Retreats sehr beliebt; generell scheint es eine Trotzreaktion auf die Urbanisierung zu sein, dass es Großstadtmenschen in die Natur hinauszieht. Nicht ohne Grund haben Outdoor-Sportarten wie Klettern, Bouldern und Mountainbiking in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen und ihre Zielgruppe stark erweitert.
Die Optionen sind also sprichwörtlich unbegrenzt. Nomaden haben stets die Wahl, welchen Charakter der nächste (temporäre) Lebensmittelpunkt haben soll.
Schillernde Luxus-Metropolen wie Dubai, mediterrane Entspannung an den Küsten Spaniens, tropische Hitze auf Bali oder frische Bergluft in den Alpen: Es gibt keinen Ort mehr, an dem nicht schon am Laptop gearbeitet wurde.
Ein wichtiges Kriterium ist allerdings auch das Geld. Beim Einkommen von Digital Nomads gibt es nämlich eine Besonderheit: Es passt sich nämlich nicht den regionalen Verhältnissen an, so wie es bei traditioneller Arbeit der Fall ist. Wer beispielsweise per Online-Arbeit ein deutsches Durchschnittseinkommen erzielt, der wird dieses „Gehalt“ weiterhin verdienen, unabhängig vom Standort.
Der Trend zu eher günstigeren Ländern ist deswegen nur logisch. Mit einem deutschen Einkommen lässt es sich beispielsweise in Ostasien extrem gut leben, während es in Skandinavien, in Südfrankreich oder in Manhattan schnell eng werden kann.
Digital Nomads tragen somit nicht nur ihr Leben durch die Welt, sondern auch ihr Einkommen, und mit diesem Lifestyle kommen Millionen Menschen offensichtlich bestens zurecht.
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