Der Veranstalter Djoser Reisen hat dafür eine 22-tägige Reise im Programm, die zu den Höhepunkten von Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua und Costa Rica führt. Copan Ruinas, Fotos (c) Djoser
Zentralamerika - Samara Playa
Zentralamerika - Rinco de la Vieja
Zentralamerika - Copan Ruinas
Zentralamerika - Antigua
„Wunderbar war die Entdeckung von Amerika. Noch wunderbarer wäre es gewesen, wenn man es nicht entdeckt hätte“, meckerte einst Mark Twain. Wie Recht der Schriftsteller damit auch haben mag – am besten ist es, man entdeckt den Erdteil einfach noch einmal mit der wohl wollenden Reiselust des 21. Jahrhunderts.
Und das gelingt am buntesten und abwechslungsreichsten in seiner Mitte, die zuweilen als eigener Kontinent gilt: in Zentralamerika. Der Veranstalter Djoser Reisen hat dafür eine 22-tägige Reise im Programm, die zu den Höhepunkten von Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua und Costa Rica führt.
Dass Guatemala den Auftakt bildet, ergibt Sinn: Gegen die erfrischende Farbtrunkenheit seiner indigenen Kultur ist jeder Jetlag machtlos. Zu spüren ist dies bereits an der ersten Station Antigua, einem kolonialen Kleinod zu Füßen dreier von Lavafurchen geäderter Vulkane. Kopfsteingepflasterte Straßen führen durch eine Welt aus Kirchen, Klöstern und lebhaft getünchten Fassaden, hinter kunstvoll geschnitzten Türen liegen Gärten mit überbordender Bougainvillea und spanisch-strengen Kolonaden, auf den Plätzen nimmt die warmherzige Höflichkeit der Bewohner unmittelbar gefangen.
Abermals sind es die Menschen, die am meisten faszinieren, wenn es kurz darauf durch das erhabene Hochland zum Atitlán-See weitergeht. Wer es nicht glaubt, ist spätestens bei einem Stopp in Chichicastenago überzeugt, wo zweimal wöchentlich ein Marktspektakel ohnegleichen stattfindet: Maya-Indianer in kreischbunten Trachten wuseln mit freilaufenden Hühnern und Ferkeln zwischen Ständen nicht minder farbenfroher Früchte, Keramiken und Webarbeiten herum. Sich sattzusehen ist schier unmöglich. Aber schon bald staunen die Teilnehmer wieder: Bewacht von emblematisch geformten, 3000 Meter hohen Vulkanen liegt der Kratersee von Atitlán wie ein stahlblauer Spiegel in einer bühnenbildhaften Landschaft vor ihnen. Der Zielort Panajachel ist ein hervorragender Ausgangspunkt zur Erkundung des Sees und seiner umliegenden Indianerdörfer per Boot.
Eine ganz andere Welt zeigt sich später in der Gegend rund um das verträumte Monterrico an der Pazifikküste: Schwarze Sandstrände gehen hier in ein Mangrovenreservat mit mehr als 200 Vogelarten über, und von August bis November kann man Meeresschildkröten beim Ablegen ihrer Eier beobachten.
Im Anschluss ist es Zeit für die Hochkultur der Mayas – und einen Länderwechsel: Die Reise führt nun zu den weltberühmten Ruinen von Copán in Honduras. Steinerne Stelen und Altäre raunen von längst vergangenen Zeiten, nebenan liegen die Sepulturas – so nennt man das hiesige Wohnareal der Mayas, das Archäologen zunächst für einen Friedhof hielten, weil man die Toten im Fundament der Häuser bestattete. Fakultative Touren wie Reiten, der Besuch eines indigenen Dorfs oder ein Bad in heißen Quellen runden das Erlebnis ab.
So klein wie Hessen, aber dichter besiedelt als jedes andere zentralamerikanische Land ist El Salvador. Dort reist die Gruppe ins Städtchen Suchitoto und macht auf dem Weg Halt in einer Art Pompeji der Neuen Welt: Im Jahr 535 wurde das heutige Joya de Cerén unter der Asche des Vulkans Llopango begraben und blieb dadurch erstaunlich gut erhalten. Aber auch ein Rundgang durch den kolonialen Stadtkern Suchitotos ist ein Erlebnis.
Nach dem faszinierenden, von unzähligen Vogelarten durchzwitscherten Ökosystem des Golfs von Fonseca zwischen El Salvador, Honduras und Nicaragua steuern die Teilnehmer die ehemalige nicaraguanische Hauptstadt León an. Herausragend ist hier eine der größten Kathedralen Lateinamerikas, deren Baupläne – so will es die Legende – eigentlich für das peruanische Lima bestimmt gewesen sein sollen. Es macht Spaß, die aufgeweckte Universitätsstadt auf eigene Faust zu erkunden oder stattdessen das alte León zu besuchen – es liegt 32 Kilometer entfernt am Managua-See und wurde einst bei einem Vulkanausbruch verschüttet. Heute sind Archäologen dabei, die Mauern wieder freizulegen.
Bis nach Granada sind es von hier nur ein paar Stunden. Das weiträumige koloniale Zentrum der heute drittgrößten Stadt spiegelt die einstige Bedeutung des ganzen Landes wieder: Granada liegt am großen Nicaragua-See, von dem aus Schiffe über den Rio San Juan bis in die Karibik gelangen können – ein Vorteil, der Nicaragua zu einer bedeutenden Handelsmacht machte. Bei einem Kaffee am Parque Colón bietet sich eine gute Gelegenheit, Granadas Mischung aus lateinamerikanischer Vitalität und altehrwürdiger Eleganz zu beobachten.
Cocibolca – süßer See – so nannten die Ureinwohner den Lago de Nicaragua, der einer der größten Seen Lateinamerikas ist und ab Granada per Boot bereist wird. Rund 45 Flüsse speisen das Gewässer, in dessen Abmessungen der Bodensee 15-mal Platz fände. Und nicht weniger als 400 Inseln ragen aus den schier endlosen Fluten. Die größte ist Ometepe, die aus den Lavaströmen zweier einst voneinander getrennter Vulkane entstanden und die Heimat von mehreren Dörfern ist. Ein bisschen Landwirtschaft und Fischfang ernährt deren Bewohner, der größte Teil von Ometepe besteht jedoch aus dampfendem Urwald voller Brüllaffen und schrillbunter Papageien, buchdeckelgroßer Schmetterlinge und vieler weiterer Kreaturen. Ihnen und der aus der Zeit gefallenen Atmosphäre nachzuspüren ist ein großer Genuss.
Eine Busfahrt auf der Interamericana bringt die Reisenden schließlich nach Costa Rica. Im gleichnamigen Nationalpark zu Füßen des urzeitlich anmutenden Vulkans Rincón de la Vieja wird übernachtet und später aufgebrochen zu unvergesslichen Wanderungen: Die heißen brodelnden Schlammpools und die rauchenden, nach Schwefel riechenden Spalten sind eindrückliche Erlebnisse. Wer jedoch noch mehr will, kann sich für eine von vielen fakultativen Aktionen entscheiden, die von der Canopy-Tour bis zu Ausritten zu Pferde reichen.
Nach solchen schweißtreibenden Wanderungen kommt der Postkartenstrand Playa Sámara gerade recht: Geschützt durch ein vorgelagertes Korallenriff bietet er an der Pazifikküste alles, was Schwimmer, Taucher und Sonnenanbeter in Verzückung versetzt.
Die letzte Station macht nach drei Nächten in Sámara umso mehr Spaß: In der Hauptstadt San José tauchen die Teilnehmer noch einmal ins quirlige Leben der Latinos ein, bewundern die Villen der Zuckerbarone und können das wuchtige Teatro Nacional besuchen, das im Oktober 1897 mit Goethes Faust eröffnet wurde. Mag sein, dass dies den einen oder anderen bereits auf den Rückflug einstimmt, der ab San José ansteht.
Djoser Reisen bietet die Reise am 13. Dezember 2016 ab 2595 Euro an. Inbegriffen sind alle Flüge, Transfers und Übernachtungen. Termine und Preise im Jahr 2017 sind neben weiteren Informationen ab dem Zeitpunkt der Katalogveröffentlichung im Herbst 2016 online einzusehen.