Von der Beilage zum Highlight: Gemüse ist angesagt. Wer früher mit dem Dosenöffner kochte, bestreitet heute ganze Menüs aus dem eigenen Garten. Aber ist auch alles Mangold, was glänzt?
Zeit für die drei Gurkenkönige des guten Geschmacks, sich den Trend auf der Zunge zergehen zu lassen. Vincent Klinks Rezepte holen das Beste aus jeder Saison heraus, Wiglaf Droste unternimmt Exkursionen ins Freiland: Vom Stoßseufzer eines Vegetariers (»Nie wieder Fleischtomaten!«) bis zur Prinzessin auf der Erbse. Und wer Nikolaus Heidelbachs Zeichnungen nicht bissfest findet, hat ohnehin Tomaten auf den Augen. ›Gemüse‹ ist ein Festmahl für Geschmacks-, Gesichts- und Hintersinn.
Der Petersil, der Petersil
weiß alles, doch er spricht nicht viel.
»Dumm schmeckt gut«, prahlt Basilikum.
Er kriegt damit Tomaten rum.
Kohlrabi mit gebratenem Ziegenkäse
Zutaten für 2 Personen
2 Kohlrabi
1 Zitrone, unbehandelt
1 TL Puderzucker
Salz, Pfeffer
200 g schnittfester Ziegenfrischkäse
1 EL Mehl
1 Ei
5 EL Weißbrotbrösel
2 EL Olivenöl
1 EL Kürbiskernöl
1/2 Bund Schnittlauch
Kohlrabi schälen, im Ganzen in Salzwasser weichkochen und auskühlen lassen. Zitrone heiß abwaschen, abtrocknen und ca. 1 TL Schale abreiben. Dann die Zitrone auspressen. Den Saft mit der Schale und Puderzucker vermischen. Die Kohlrabi in dünne Scheiben schneiden und auf zwei Tellern fächerartig verteilen. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem Zitronensaft beträufeln. Den Ziegenkäse in ca. 3 cm starke Scheiben schneiden. Wie ein Schnitzel in Mehl wenden, durchs verquirlte Ei ziehen und mit den Brotbröseln panieren. In einer Pfanne mit Olivenöl die Käsescheiben von beiden Seiten goldbraun braten. Den Ziegenkäse auf die Kohlrabi in die Tellermitte legen und mit Kürbiskernöl beträufeln. Schnittlauch waschen, trocknen und fein schneiden. Über die Teller streuen und servieren.
Wiglaf Droste ist Dichter, Gelgegenheitssänger und Vorleser, er lebt unterwegs oder in Leipzig. 2003 wurde ihm für seine ›Verbindung aus grobem Ton und feinem Stil‹ der Ben-Witter-Preis verliehen, 2005 der Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis. 2009 war er Stadtschreiber zu Rheinsberg. Seit 1999 gibt er zusammen mit Vincent Klink die kulinarische Kampfschrift ›Häuptling Eigener Herd‹ heraus.
Nikolaus Heidelbach lebt in Köln. Seine Bilderbücher und Illustrationen wurden vielfach ausgezeichnet, für sein Gesamtwerk erhielt er den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises. Die von ihm ausgewählte und illustrierte Ausgabe der ›Märchen der Brüder Grimm‹ von 1995 ist ebenso gefeiert wie seine 2004 erschienene Ausgabe der Märchen von Hans Christian Andersen. Bei DuMont veröffentlichte er zusammen mit Wiglaf Droste und Vincent Klink die Bände ›Wurst‹ (2006), ›Weihnachten‹ (2007), ›Wein‹ (2008) und ›Wild‹ (2010).
Vincent Klink kocht in seinem mit einem Michelin-Stern geehrten Restaurant Wielandshöhe in Stuttgart-Degerloch und lässt sich im Fernsehen (›ARD-Buffet‹, ›Vincent Klinks Kochkunst‹) in die Töpfe schauen. Er gab unter anderem das kulinarische Jahrbuch ›Rübe‹ bei Haffmans und ›Cotta's Kulinarischen Almanach‹ heraus. 2009 erschien sein Buch ›Sitting Küchenbull‹.
Dumont Buchverlag (12. Oktober 2011)
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