Produkt- und Markenwelten schaffen und erlebnisreich kommunizieren, war schon immer das Credo der Werbebranche. Die Werber sind dafür bekannt, dass sie mit Leidenschaft ihren Beruf ausüben. Das ist eine ihrer Triebfedern. Kundenwünsche in Erfolgsstories umzusetzen, ist die gestellte Aufgabe für alle Werbeagenturen. Aber wie?
In aller Munde ist heute die digitalisierte Werbung. Viel, sehr viel wird über Content Marketing, Influencer Marketing, Storytelling und Link Building gesprochen und geschrieben. Dabei hört man heutzutage kaum noch etwas über die klassischen Werbeformate wie z.B Werbung im öffentlichen Raum.
Dass die digitalisierte Werbung auch seine Tücken hat, haben die Mediaagenturen schmerzlich zu spüren bekommen, weil das Publikum, die User, keine Lust mehr auf Banner-Werbung haben und sich genervt fühlen. Bei den Media-Agenturen hat das zu Verunsicherung und Ratlosigkeit geführt.
Zudem hat eine Studie der Wirtschaftsgesellschaft KPMG gezeigt, dass die Entscheider Datenanalysen misstrauen. Relevanz und Richtigkeit der Auswertung von Daten werden nicht nur in Frage gestellt, mehr noch das Vertrauen schwindet. 2200 Personen haben an der Studie teilgenommen.
Thomas Koch, auch als "Mr. Media" bekannt, hat es auf den Punkt gebracht:
"Es sind ungemein schwierige Zeiten. Diese Digitalisierung disruptiert alles, aber auch wirklich alles. Kein Stein steht mehr auf dem anderen. Und keiner weiß, wo’s lang geht. Die Medien nicht, die Agenturen nicht, die Kunden nicht".
Mit diesen Problemen haben die Anbieter klassischer Werbeformate, außer den Printmedien, deren Auflagen im Sinkflug sind, weniger zu kämpfen. Aber auch für die klassischen Format gilt es Aufmerksamkeit zu erzeugen. Das machen sie mit Beratung, Konzeption, Planung, Gestaltung und Realisierung aller Werbemaßnahmen im Auftrag ihrer Kunden.
Dass sich Werbung im klassischen Sinn dem Ende zuneigt, dürfte ein Gerücht sein. Wer mit offenen Augen durch die Welt reist, kann und soll sie überall wahrnehmen. Diese Aufgaben übernehmen die Full-Service-Agenturen. Von der Konzeption, dem Grafik-Design bis zur Werbetechnik und anderen Dienstleistungen, dazwischen setzen diese Agenturen die Wünsche ihrer Kunden punktgenau um. Das Portfolio der Agenturen ist dabei äußerst vielseitig, was man von den "spezialisierten Werberiesen" nicht immer behaupten kann.
Beratung, Print- Anzeigenwerbung, Drucksachen, Imagebroschüren, Film- Fotoproduktionen, Messeauftritte, Werbemittel und natürlich das Verpackungsdesign gehören zu den Agenturleistungen. Die Konzepte dieser Agenturen umfasst von der Webstrategie bis zum Webkommunikationsdesign alle notwendigen Schritte, die auch das digitale Marketing miteinschliessen.
In den letzten 15 Jahren haben sich viele neue Werbeformate entwickelt. Google, Microsoft, Twitter und Apple haben die Kommunikationwirtschaft auf den Kopf gestellt und für die Agenturen haben sich neue Geschäftsfelder aufgetan. Heute treibt ein tiefgreifender digitaler Transformationsprozess die Werbewirtschaft an und auch die Full-Service-Agenturen haben darauf schon lange reagiert. Auch die sozialen Medien und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten wie z.B das virale Marketing stehen hier im Fokus.
Ein weiteres Merkmal ist, dass die klassischen Agenturen in Deutschland oftmals noch inhabergeführt sind und diese ihre Kunden persönlich kennen. Bei den inhabergeführten Agenturen ist der Eigentümer zugleich oft auch der Geschäftsführer.
Erfreulich für die Branche ist, dass mit dem schlechten Ruf aufgeräumt wurde. Agenturen zahlen bessere Gehälter für ihre Mitarbeiter als gedacht. Der GWA-Gehaltsvergleich (Stand November 2016) hat gezeigt, dass die Agenturen in Deutschland ihre Mitarbeiter recht gut vergüten.
Strategen erhalten im Durchschnitt fast 70.000 €. Konzeptioner und Berater liegen zwischen 50-60.000 €. Nur die Gehälter der Kreativen und Texter hinken noch deutlich hinterher. Aber auch bei ihnen dürfte sich die Gehaltssituation in Zukunft noch verbessern. Der Nachwuchs kann also hoffen.
2014 waren 137.000 Mitarbeiter in der Werbebranche tätigt. 2015 lag der Umsatz (Investitionen in Werbung) bei 25,5 Mrd. Euro. 2013 waren schon über 12.000 Agenturen in Deutschland für ihre Kunden tätig. Es handelt sich also um eine prosporierende Branche, die sich stetig auf zukünftige Herausforderungen und Entwicklungen einstellt.