Die Arbeiten von Suzanne Levesque sprechen eine sehr eigene Sprache und bringen mit ihren Phantasmen eine empfindliche, verstörende Saite beim Betrachter zum Klingen (c) Suzanne Levesque, courtesy Galerie Pfundt
Die Lebens- und Studienstationen von Suzanne Levesque erstrecken sich von Luxemburg über Hamburg, Wien, New Haven, Baltimore bis New York.
Die kreative Seite von Suzanne Levesque wurde seit ihrer Kindheit von der familiären Seite her unterstützt, die Großmutter ist selbst Malerein, beide Eltern sind Musiker.
Die ersten entstanden Zeichnungen zeigen Kindergesichter, ein bis heute bearbeiteter Fokus im Werk. Das Studium der Malerei absolvierte sie in Hamburg und Baltimore, schon während des Studiums wurden erste Einzelausstellungen mit ihren Arbeiten realisiert.
"Eigentlich wollte ich Ärztin werden. Aber ich hatte kein großes Latinum. Also dachte ich: Wenn ich medizinische Zeichnungen machen würde, dann könnte ich beide Vorlieben miteinander verbinden.
Ich habe aber bald gemerkt, dass es mir nicht um das reine Darstellen ging." Ihr Interesse an einem Grenzgang führte dann dazu, dass sie Krankenhäuser besuchte und dort Verstorbene zeichnete.
"Ich wollte wissen, wie es ist. Die Präsenz, die irdische Schwere und Körperlichkeit ohne Regung erleben. Es war sehr friedlich, weil es etwas Abgeschlossenes hatte."
Im nächsten Schritt wollte sie erfahren, "was passiert, wenn ich ihnen auf dem Papier wieder Menschlichkeit einhauche."
Seit diesen ersten tiefgreifenden Erfahrungen kreisen die Zeichnungen und Ölbilder von Suzanne Levesque weiterhin um Gesichter, verwundbare, schutzlose Körper, meist von Kindern, bei denen weder Alter noch Geschlecht bestimmbar sind.
Sie scheinen im Raum zu schweben, ziehen sich durch das Bild, ohne Raumkomposition.
Die lasierende malerische Vorgehensweise scheint dem Motiv gut angepasst.
Die Farbpalette ist begrenzt, es ist keine Grisaille-Malerei, die Farben Grün, Gelb und Blau werden spärlich eingesetzt.
Die Arbeiten von Suzanne Levesque sprechen eine sehr eigene Sprache und bringen mit ihren Phantasmen eine empfindliche, verstörende Saite beim Betrachter zum Klingen, "ein blankes Feld für universelle Projektionen", wie es die Künstlerin selber nennt.
Galerie Pfundt
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1983 geboren in Luxemburg
bis 2005 Lyme Academy College of Fine Arts
2010 - 11 Maryland Institute College of Art, Baltimore
2006 - 12 HAW, Hamburg
2013 Elysee-Preis für Malerei
Ausstellungen in Deutschland, Österreich, Großbritannien und den USA