12.08.2021 Publikation zur Ausstellung

Das Erdölzeitalter steht in Wolfsburg auf dem Prüfstand

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Erdöl – kein anderer Rohstoff durchdringt so viele Bereiche unseres Lebens: unsere Städte, unsere Körper, unsere Emotionen. An keinen sind derart weitreichende Freiheitsversprechen gebunden. Aber auch kein anderer Stoff neben der Kohle ist so sehr für Umweltverschmutzung und Klimawandel verantwortlich, für Plastikberge an Land und Mikroplastik in den Ozeanen.

Und keiner ist derart in Kriege verwickelt. Deshalb wird es höchste Zeit für eine Bestandsaufnahme dieser verhängnisvollen Beziehungen. Die Ausstellung Oil. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters (4.9.2021–9.1.2022) wirft einen spekulativen, poetischen Blick zurück auf die seit rund 100 Jahren andauernde Erdölmoderne.

Aus der Distanz einer hypothetischen Zukunft wird gefragt, was typisch war an dieser unserer Zeit, was großartig und schön, was hässlich und furchtbar, und wie sich all das in Kunst und Kultur widerspiegelt.

Die Ausstellung ist die erste, historisch und geografisch umfassende Retrospektive der künstlerischen Auseinandersetzungen mit dem Erdöl und seinen Materialien.

Von einem 200 Millionen Jahre alten Ichthyosaurier bis hin zu einer Computersimulation: Komplex und vielfältig wie nie zuvor bieten rund 220 Gemälde, Skulpturen, Installationen, Videos, Fotografien, eigens für die Ausstellung geschaffene Kunstwerke sowie technische und naturwissenschaftliche Objekte einen Einblick in das globale Erdölzeitalter.

Die Ausstellung wurde von Alexander Klose und Benjamin Steininger (Kollektiv Beauty of Oil) initiiert, im Kunstmuseum Wolfsburg zunächst mit dem damaligen Direktor Ralf Beil vorbereitet und ab 2019 gemeinsam mit Andreas Beitin ausgearbeitet und kuratiert.

Publikation zur Ausstellung
Oil. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters hg. von Andreas Beitin, Alexander Klose und Benjamin Steininger, Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Gestaltung Jan Kiesswetter, deutsche und englische Ausgabe, je ca. 400 Seiten, ca. 450 Abbildungen, mit einem Vorwort von Andreas Beitin, einer Einleitung von Alexander Klose und Benjamin Steininger und Texten von Akintunde Akinleye, Leila Alieva, Dominic Boyer, Jan von Brevern, Heather Davis, Elena Engelbrechter, Christoph Engemann, Timothy Furstnau, Eckhart Gillen, Rüdiger Graf, Helmut Höge, Bernhard Hopfengärtner, Isabel J. Piniella Grillet, Karen Pinkus, Christian Schwarke, Suwarno Wisetrotomo und Susanne Witzgall. 

Ausstellung vom 4.9.2021 — 9.1. 2022