2002 war Eva-Maria Horstick im Kosovo.
In den letzten Jahren hat die Künstlerin unzählige Fotoserien gemacht.
2021 soll daraus ein Buchprojekt entstehen.
Allein die Archivarbeit erfordert mehrere Monate
Eva-Maria Horstick ist ein unwahrscheinlicher Mensch. Als Frau wird sie nicht ewig leben, doch als Künstlern wird ihr das gelingen.
Ihre unerschöpfliche Energie, ihre unstillbare Neugier und das selbstverständliche Vorrecht, sich ungefragt zu allem und jedem zu äußern, macht sie zu einer außergewöhnlichen Vertreterin der internationalen Fotokunstszene.
In ihrer Kunst liegen die Geister verborgen, die das 20. und 21. Jahrhundert heimgesucht haben.
Bis heute. Und in unserer Zeit, die so sehr auf Verdrängung setzt, hält Eva-Maria Horstick uns den Spiegel vor und konfrontiert uns mit ihren Botschaften, manchmal verschlüsselt, manchmal offensichtlich, doch immer auch mit einer Mischung aus Selbstbewusstsein und Selbstironie, unfassbar für all jene, die es bequem finden, Künstler mit Etiketten zu versehen.
Trotzdem hat Eva-Maria Horsticks Arbeit Methode, auch wenn sie keine Propagandistin ist. Die hier präsentierten Fotos geben ein klares Verständnis davon, was Kunst ausmacht, dass Eva-Maria Horstick die Kamera auf eine so denkwürdige Weise benutzt, dass ihr nichts davor entgeht, weder das Sichtbare noch das Unsichtbare und sie, die Frau hinter dem Sucher, unserer zügellosen Zivilisation in ihrer eigenen Übersetzung eine Offenbarung ausspricht.
Das nun weiter in Worte zu fassen, würde diesen Rahmen hier sprengen.
Begeben wir uns statt dessen auf die Suche nach ihren kodierten Zeichen, die in der Summe Ordnung aus dem Chaos machen, das wir gemeinhin Leben nennen und in dessen Matrix die Künstlerin überlebt.
Eva-Maria Horsticks Kunst gibt der traurigen Fragilität des Daseins einen Sinn, sie ist wie ein Requiem für unsere Welt, die dem Ende entgegenwankt und sich noch ein letztes Mal der Wahrheit stellt. Bis zum nächsten Foto.
Das Buchprojekt/Werk von Eva-Maria Horstick, mit dem Titel „Time Passengers“ soll 2021 erscheinen.
Förderung : Künstlerstipendium des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW 2020/21
Sönke C. Weiss, Paris, 2020.
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