„Menschlichkeit in Zeiten der Angst“ heißt das neue Buch der deutschen Fotoreporterin Julia Leeb, in dem sie in Reportagen über die jüngsten Kriegsgebiete und versuchten Revolutionen unserer Welt berichtet:
Libyen 2011, Ägypten 2012, Kongo 2015, Sudan 2017, etc. Die meisten der von ihr geschilderten Regionen kenne ich persönlich, im Kongo haben wir sogar einen gemeinsamen Freund.
Horeb, der mich auch sicher in Gegenden geführt hat, in die sonst kein Weißer kommt. Leebs Fakten und Schilderungen stimmen meiner Erfahrung nach:
Das Buch lebt nicht von Übertreibungen sowie Superlativen, sondern von den leisen Tönen, wie zum Beispiel ihre Begegnungen mit Frauen, die durch Mut und Zuversicht immer wieder Schönheit und Hoffnung in die meist verlorenen Gegenden dieses Planeten bringen.
Besonders mutig finde ich Leebs Bericht vom Tahrir-Platz in Kairo im Februar 2012, wo sie von einem Mob von Männern mißbraucht wurde und nur haarscharf mit dem Leben davonkam.
Doch ihre Stunde hatte noch nicht geschlagen; so konzentriert sich die in München geborene Reporterin, ihr Alter hält sie geheim, ich schätze sie auf Mitte 30, weiter aufs reale Leben, ungefiltert und chaotisch, von dem die meisten Menschen hier (vielleicht zum Glück) nie etwas mitbekommen werden, außer aus den Nachrichten, wohl sortiert und redaktionell aufgearbeitet.
„Menschlichkeiten in Zeiten der Angst“ ist bei Suhrkamp (www.suhrkamp.de) erschienen, hat 234 Seiten und kostet 18 Euro.
Sönke C. Weiss
Hier geht es zu unserem Feuilleton, Reden ist Silber....Schreiben ist Gold
GFDK ist ein unabhängiges Nachrichtenportal mit einer etwas anderen Sichtweise auf das Weltgeschehen.
Ja, ich möchte Inhalte von Youtube angezeigt bekommen. Ich bin einverstanden, dass dadurch meine personenbezogenen Daten an den Betreiber des Portals, von dem der Inhalt stammt, weitergegeben werden, so dass dieser mein Verhalten analysieren kann. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.