22.03.2021 Beutekunst aus Afrika

Afrikas geraubte Kunst - kein Ruhmesblatt für Europa

von: GFDK - Reden ist Silber - Sönke C. Weiss

Beutekunst sind Kulturgüter, die sich jemand in einem Krieg oder konfliktähnlichen Zustand widerrechtlich aneignet. Kunstraub also. Afrikas Bemühungen um seine in der Kolonialzeit nach Europa verschleppte Kunst sind keineswegs neu.

Schon bald nach 1960, als 18 ehemalige Kolonien die Unabhängigkeit erlangten, wurde von afrikanischen Intellektuellen eine ungeheure Dynamik in Gang gesetzt, die auch Bénédicte Savoys neues Buch „Afrikas Kampf um seine Kunst“ reflektiert:

Der Kontinent kämpfte um seine Kunst, fand viele Befürworter, doch schlußendlich war der Kampf nicht nur vergebens, sondern ist so gut wie vergessen.

Auf Grundlage von zahlreichen bislang unbekannten Quellen aus Europa und Afrika erzählt die Professorin für Kunstgeschichte an der TU Berlin und am Collège de France in Paris die Geschichte einer verpassten Chance, einer Niederlage, die heute mit umso größerer Wucht auf uns zurückschlägt.

Denn statt auf postkoloniale Solidarität zu bauen, sorgten zahlreiche Akteure dafür, dass die faire Rückgabe von Kulturgütern bis dato meist traurig scheiterte, was in der Tat erneut kein Ruhmesblatt für Europa ist.

Wer sich für Kunst interessiert, insbesondere die versteckten Interessen des internationale Kunstmarktes, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

Bénédicte Savoy ist eine der ehrlichsten Stimmen in der Debatte um die Rückgabe geraubter Kunst in westlichen Sammlungen.

„Afrikas Kampf um seine Kunst“ ist bei C.H. Beck (www.chbeck.de) erschienen, hat 256 Seiten und kostet 24 Euro.

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