Reden ist silber, Schreiben ist gold

09.03.2021 Bravo für dieses Buch

GFDK - Reden ist Silber - Sönke C. Weiss

In „Becoming - Erzählt für die nächste Generation“ schreibt die Ex-First-Lady der USA, Michelle Obama, insbesondere jugendliche Leser*innen ab 13 Jahren an. Es ist die Überarbeitung ihres internationalen Bestsellers, in dem sie über ihren Weg ins Weiße Haus berichtet. (Natürlich an der Seite ihres Mannes Barack.)

Während sie aber ihre eigene Story erzählt, fragt sie insbesondere junge Menschen: „Wer seid ihr, und was wollt ihr werden?“

Michelle Obama führt ihr Publikum zu ihren Kindertagen an der South Side von Chicago, ein sozialer Brennpunkt, bis zu ihren Jahren in einer juristischen Führungsposition, als sie Muttersein und Berufstätigkeit unter einen Hut bringen mußte, bis nach Washington D.C., der Hauptstadt der Macht.

Wie das Original, ist auch „Becoming - Erzählt für die nächste Generation“ ungemein ehrlich und freimütig und setzt meines Erachtens nach neue Maßstäbe hinsichtlich Autobiografien.

(Die ihres Mannes ist übrigens gleichermaßen grandios, wie wir hier bereits berichtet haben.)

Darüber hinaus ist Michelle Obamas Apell, den eigenen Weg zu finden und die eigene Stimme zu erheben, eine überaus wichtige und mutmachende Botschaft in einer Zeit, in der es immer schwerer fällt, Individuen zu erkennen.

Bravo für dieses Buch! Erschienen in der Penguin Random House Verlagsgruppe (www.cbj-verlag.de), hat „Becoming - Erzählt für die nächste Generation“ 608 Seiten und kostet 20 Euro. P.S. Die Übersetzerinnen Kristin Lohmann und Heike Brillmann-Ede haben einen vorzüglichen Job gemacht.

Sönke C. Weiss

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03.03.2021 Geschichte der Sklaverei

GFDK - Reden ist Silber - Sönke C. Weiss

Dass Sachbücher in keiner Weise langweilig sein müssen, zeigen folgende Neuerscheinungen: Zum einen erzählt Andreas Eckert, Professor für die Geschichte Afrikas an der Humboldt-Universität zu Berlin, die „Geschichte der Sklaverei“ in dem gleichnamigen C.H. Beck Wissensband (www.chbeck.de) von der Antike bis ins 21. Jahrhundert.

Denn noch heute leben schätzungsweise 40 Millionen Menschen in „moderner Sklaverei“. Auf 128 kurzweiligen Seiten zeichnet Eckert die düstere Geschichte einer Institution nach, die schon seit der Antike in unterschiedlichen Ausprägungen in allen Weltregionen anzutreffen ist.

Der Autor geht den Motiven von Sklavenhändlern wie -käufern nach, zeigt Ursachen auf und führt uns die Sklaverei als wohl akzeptiertes gesellschaftliches Übel bis hin zu einer dem Zeitgeist geschuldeten Abscheulichkeit vor.

Die „Geschichte der Sklaverei“ ist ein bitterer Augenöffner und kostet 9,95 Euro. Absolut köstlich dagegen ist „Im Wald der Metropolen“.

Der Autor und Journalist Karl-Markus Gauß erzählt in seinem neuen Buch beispielsweise von der Erfindung Jugoslawiens, von schlesischen Täuschungen und sprachlosen Sprachen und nimmt uns so mit auf eine epische Kulturreise durch Europa, die nicht nur vortrefflich geschrieben, sondern auch beachtenswert durchdacht ist.

Die 13 Kapitel auf gut 300 Seiten sind meisterhaft verwoben und das Werk eines Fachmanns der Alltagsbeobachtung, eines Chronisten der Ambivalenzen, die diesen Kontinent so sehr ausmachen. Grandios! „Im Wald der Metropolen“ ist im Unionsverlag (www.unionsverlag.com) erschienen und kostet 12,95 Euro. 

Sönke C. Weiss

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02.03.2021 Die Tat beim Namen nennen

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Mit ihrem neuen Buch „Alle Drei Tage“ wollen die Spiegel-Redakteurin Laura Backes und die investigative Journalistin  Margherita Bettoni ihre Leser über Verbrechen aufklären, die oftmals als schlichte Eifersuchtsdramen, Ehrenmorde oder Beziehungstaten abgearbeitet werden und nicht bei dem Namen genannt werden, den diese Taten verdienen: Femizide nämlich, Morde, die an Frauen verübt werden, weil sie Frauen sind.

Auf 204 Seiten zeigen die Autorinnen, dass die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts auch in Deutschland ein ernsthaftes gesamtgesellschaftliches Problem ist, was indes immer noch verharmlost wird.

Backes und Bettoni haben mit Überlebenden gesprochen, Experten gefragt, die Motive männlicher Gewalttäter untersucht und ihre Taten rekonstruiert.

Es sind Schilderungen sexualisierter Gewalthandlungen, die, so die Warnung am Anfang des Buches, für den Leser belastend sein können. Nichtsdestotrotz, jeden Tag, so die Statistik, versucht bei uns ein Mann, seine Frau umzubringen.

Alle drei Tage wird eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Hinzu kommen die Morde an Frauen durch ihnen unbekannte Täter.

„Alle Drei Tage“ ist ein eindrückliches wie wichtiges Buch, das in der Deutschen Verlags-Anstalt (www.dva.de) erschienen ist und 20 Euro kostet. 

Sönke C. Weiss

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19.02.2021 Der Monopolist Facebook

GFDK - Reden ist Silber

Als Facebook heute den Australiern untersagte, Nachrichteninhalte auf seiner Plattform zu teilen, enthüllt eine Untersuchung des Press Gazette, wie der Technologieriese von der Förderung irreführender staatlich geförderter Nachrichten in anderen Ländern profitiert.

Unsere Untersuchung zeigt, wie China einerseits seinen eigenen Bürgern das Ansehen von Facebook verbietet, andererseits seine eigenen Medien auf der Plattform bewirbt.

Insbesondere nutzt China Facebook, um dem evidenzbasierten Journalismus über die Unterdrückung der uigurischen muslimischen Minderheit zu widersprechen.

Imran Ahmed, Geschäftsführer des Zentrums zur Bekämpfung des digitalen Hasses, stellte die Ergebnisse der Untersuchung des Press Gazette vor und sagte:

„Es ist nicht widerlich, dass Facebook Geld nimmt, um die Propaganda des chinesischen Staates zu fördern, die die Realität leugnet, dass ihr Staat an Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt ist gegen uigurische Muslime. “

Dominic Ponsford, Chefredakteur der Press Gazette, sagte: „Unsere Untersuchung zeigt, dass Facebook erneut von der Verbreitung schädlicher Inhalte auf seiner Plattform profitiert.

„In Australien ist es den Bürgern verboten, Inhalte von echten Nachrichtenorganisationen inmitten einer Pandemie zu teilen, als evidenzbasierter Journalismus noch nie so wichtig war. Sie hat dies getan, weil sie befürchtet, dass sich das Angebot der australischen Regierung zur Regulierung weltweit ausbreiten könnte.

„Unsere Untersuchung zeigt jedoch, dass die Notwendigkeit dieser Regelung noch nie so dringend war. Wir wussten bereits, dass Facebook Leben gefährdet, indem es die Verbreitung von Fehlinformationen über Coronaviren zulässt.

"Die Nachricht, dass es mitschuldig ist, die Notlage der uigurischen Muslime zu vertuschen, und dass es davon profitiert, markiert einen neuen Tiefpunkt für das Unternehmen."

Facebook hat in Australien den Zugang zu journalistischen Nachrichten blockiert, weil ihm ein dortiges Mediengesetz nicht gefällt. Der Fall zeigt: Wo Monopole entstehen, sind Machtmissbrauch und Hybris nicht weit. Die Politik muss endlich reagieren schreibt auch WELT-Chefredakteur Ulf Poschardt

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18.02.2021 Fotopreis Prix Picet

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Unter dem Titel „confinement“, auf Deutsch Haft, hat der Verlag teNeues (www.teneues.com) jetzt eine beeindruckende fotografische Auseinandersetzung mit der Corona-Pandemie veröffentlicht.

43 internationale Künstlerinnen und Künstler zeigen auf 111 Seiten Werke, die sich mit ihrer ganz persönlichen Sichtweise während der noch immer anhaltenden Isolation beschäftigen.

Es sind Landschaftsaufnahmen, Portraits, Architekturaufnahmen und Stillleben, die diese nie dagewesene Situation spiegeln, einen schier nie enden wollenden Lockdown, in dem Künstler weltweit meist als nicht systemrelevant bezeichnet werden und schlussendlich auf sich selbst gestellt, vielleicht sogar verlassen worden sind.

Die in dem großformatigen Buch vorgestellten Künstlerinnen und Künstler wurden allesamt für den renommierten Fotopreis Prix Picet nominiert.

Die Auszeichnung wird an Fotografen vergeben, die sich insbesondere der Nachhaltigkeit der Natur verschrieben haben.

„confinement“ ist ein einzigartiges wie wertvolles Zeitdokument aus einer außergewöhnlichen Epoche, von der die Welt plötzlich überrascht wurde und kostet 39,90 Euro.

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11.02.2021 Die USA sind rassistisch wie sexistisch

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Die „männliche Vorherrschaft“ in den USA ist Inhalt des neuen Buches der New York Times-Bestsellerautorin Ijeoma Oluo mit dem deutschen Titel „Das Land der weißen Männer“, das im amerikanischen Original treffender „Mediocre. The Dangerous Legacy of White Male America“, übersetzt also „Mittelmäßig.

Das gefährliche Erbe des weißen, männlichen Amerikas“, heißt. Nichtsdestotrotz, es geht ja um den Inhalt, und der hat es in sich. Auf 383 Seiten rechnet Oluo gnaden- wie schonungslos mit einem Land ab, dessen Mythos auf Lügen gebaut wurde.

Denn schon immer ging es ihrer Überzeugung nach um weiße Männer, die sich über andere hinwegsetzten. Angefangen beim Genozid an den Ureinwohnern über die Sklaverei bis hin zu Donald Trump,

Oluo analysiert, auch anhand ihrer eigenen Biografie, wie Gewalt und Machtmissbrauch die USA zu dem Land gemacht haben, was es heute ist:

Eine rassistische wie sexistische Weltmacht. Darüber hinaus zeigt sie aber auch auf, wie Wunden geheilt und Vertrauen wieder hergestellt werden könnten.

Durch progressive Weiße, wie der neu gewählte Präsident Joe Biden, zum Beispiel. Ich meine indes, dass dies schon ein Generationenvertrag sein müßte, keine Amtszeit oder zwei können das reparieren, was in über 250 Jahren zerstört wurde, denn kaum ein Land kultiviert seinen eigenen Mythos, wahr oder unwahr, so geschickt und manipulativ wie die USA.

„Das Land der weißen Männer“, erschienen bei Hoffmann und Campe (www.hoca.de) für 25 Euro, ist ein überaus wichtiges Buch, denn es deckt auf, was wirklich hinter der Propaganda des angeblich „Amerikanischen Traums“ steckt: oft nur ein Albtraum. 

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05.02.2021 „Blase gut - alles gut.“

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Eigentlich, so dachte ich zumindest, ist eine gemeine Blasenentzündung eher reine Frauensache. Weit gefehlt. Als es mich erwischte, dazu muß ich sagen, dass ich Antibiotika zu vermeiden versuche und bei Krankheiten erstmal nach Hausmitteln recherchiere, fand ich im Internet folgendes Buch mit dem leider unglücklichen Titel: „Blase gut - alles gut.“

Geschrieben von einem echten Arzt, Prof. Dr. med. Stephan Roth, Direktor der Urologischen Universitätsklinik Wuppertal, Lehrstuhlinhaber für Urologie an der Universität Witten/Herdecke und den das Nachrichtenmagazin Focus als einen der besten Ärzte Deutschlands gekürt hat, findet man das geballte Wissen über die Blase und wie sie bei Entzündungen, Inkontinenz, Harndrang und anderen Unannehmlichkeiten selbst, aber auch durch eine Fachperson zu behandeln ist.

Denn die Hoffnung auf eine Wunderpille gegen diese Probleme werde leider oft enttäuscht, schreibt Roth. Mit seinem Buch will er bewirken, dass Blasenprobleme kein Tabuthema mehr sind und wir mit unseren Beschwerden nicht mehr, wie es seine Erfahrung ist, zu spät zum Arzt gehen.

So sind die 288 Seiten eine Art Blasenschule für alle. Mir auf jeden Fall haben seine Ratschläge geholfen, und ich gehe jetzt auch bewußter mit diesem lebenswichtigen Organ um. „Blase gut - alles gut“ ist bei Books on Demand (www.bod.de) erschienen und kostet 14,99 Euro. Weitere Informationen zum „Herz im Unterleib“ gibt es darüber hinaus auf www.blasendoktor.de

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02.02.2021 Reportagen über die jüngsten Kriegsgebiete

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„Menschlichkeit in Zeiten der Angst“ heißt das neue Buch der deutschen Fotoreporterin Julia Leeb, in dem sie in Reportagen über die jüngsten Kriegsgebiete und versuchten Revolutionen unserer Welt berichtet:

Libyen 2011, Ägypten 2012, Kongo 2015, Sudan 2017, etc. Die meisten der von ihr geschilderten Regionen kenne ich persönlich, im Kongo haben wir sogar einen gemeinsamen Freund.

Horeb, der mich auch sicher in Gegenden geführt hat, in die sonst kein Weißer kommt. Leebs Fakten und Schilderungen stimmen meiner Erfahrung nach:

Das Buch lebt nicht von Übertreibungen sowie Superlativen, sondern von den leisen Tönen, wie zum Beispiel ihre Begegnungen mit Frauen, die durch Mut und Zuversicht immer wieder Schönheit und Hoffnung in die meist verlorenen Gegenden dieses Planeten bringen.

Besonders mutig finde ich Leebs Bericht vom Tahrir-Platz in Kairo im Februar 2012, wo sie von einem Mob von Männern mißbraucht wurde und nur haarscharf mit dem Leben davonkam.

Doch ihre Stunde hatte noch nicht geschlagen; so konzentriert sich die in München geborene Reporterin, ihr Alter hält sie geheim, ich schätze sie auf Mitte 30, weiter aufs reale Leben, ungefiltert und chaotisch, von dem die meisten Menschen hier (vielleicht zum Glück) nie etwas mitbekommen werden, außer aus den Nachrichten, wohl sortiert und redaktionell aufgearbeitet.

„Menschlichkeiten in Zeiten der Angst“ ist bei Suhrkamp (www.suhrkamp.de) erschienen, hat 234 Seiten und kostet 18 Euro.

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31.01.2021 „Wie soll man leben?“

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Einen zeitlosen Seelenratgeber kann man das Buch „Wie soll man leben? Anton Chekov liest Marc Aurel“ zweifelsohne nennen:

Chekov, einer der wichtigsten Dramatiker der Neuzeit, und Aurel, einst Kaiser des römischen Reiches, sind vermutlich zwei der besten Kenner der menschlichen Seele und haben sich zeit ihres Lebens folgende Frage gestellt: Wie soll ich leben?

Dazu hat Aurel, dessen „Selbstbetrachtungen“ Altkanzler Helmut Schmidt immer bei sich trug, Säulen des Denkens entwickelt.

Auf 132 Seiten geht es um Stärke, Gerechtigkeit und Mäßigung; Dinge, die zu Gelassenheit und Seelenfrieden führen, wenn richtig angewandt. Wie zum Beispiel:

„Das Glück des Ehrgeizigen ist immer abhängig von anderen Menschen.“ Chekov (1860 - 1904) hat die Weisheiten Aurels (121 n.Chr. - 180 n.Chr.) immer wieder in seinen Theaterstücken verarbeitet; sie passen vorzüglich in unsere Gegenwart, in der es manchmal wenig Perspektiven zu geben scheint.

Aurel gibt Hoffnung und weist Möglichkeiten auf, die man oftmals in Zeiten von Covid-19 zu vergessen scheint. Das macht Mut. „Wie soll man leben?“ ist bei Diogenes (www.diogenes.ch) erschienen und kostet 12 Euro.

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26.01.2021 bemerkenswert, bedeutsam und erleuchtend

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Essays sind gewiß nicht jedermanns Sache. Aber die folgenden beiden Bände empfinde ich nicht nur als bemerkenswert, sondern auch als sehr bedeutsam und erleuchtend.

Da ist zum einen das neue Buch von Michel Houellebecq, der unsere Literatur mit Werken wie „Elementarteilchen“, „Unterwerfung“ oder „Karte und Gebiet“, um nur einige zu nennen, reicher gemacht hat.

In „Ein bisschen schlechter“ schreibt der Autor wieder Dinge, die sich viele andere Schriftsteller nicht trauen würden, aus Furcht, in irgendeine Schublade gesteckt zu werden, wofür insbesondere der deutsche Literaturzirkus berüchtigt ist. Kurzum, es geht um Religion, Glaube, Meinungsfreiheit und selbstverständlich Liebe, Themen, mit denen sich Houellebecq grundsätzlich beschäftigt, meist provokant, aber immer mit einer authentischen Haltung,

weswegen er für mich auch eine der wichtigsten - vielleicht sogar die wichtigste - Stimme unserer Zeit ist, vermutlich, weil Monsieur H. seiner Zeit schon immer voraus war. Erschienen bei Dumont (www.dumont-buchverlag.de), kostet „Ein bisschen schlechter“ 23 Euro und hat 205 Seiten.

Auf lediglich 60 Seiten kommt das neue Buch des US-amerikanischen Autoren Jonathan Frantzen, der seit seinem 2002 erschienenen Buch „Die Korrekturen“ auch in Deutschland so was wie ein Literaturstar ist, zumal der Mann noch fließend Deutsch spricht.

„Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen?“ heißt sein jüngster Band, der aus einem Aufsatz und aus einem Interview mit der „Literarischen Welt“ besteht.

Beide Teile sind kämpferische Plädoyers dafür, dass wir die Welt doch noch retten können, trotz aller Hiobsbotschaften hinsichtlich der immer größer werdenden Klimakatastrophe.

Vor allem aber geht es Frantzen darum, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um unsere Demokratien zu festigen. „Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen?“ ist bei Rowohlt (www.rowohlt.de) erschienen und kostet acht Euro.

Übrigens: Was diese beiden Bände verbindet, ist ihre Scharfsichtigkeit und die Abwesenheit politischer Ideologien, was in der Tat sehr erfrischend ist.

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