Rolf Schröter, Mitglied der Chefredaktion bei W&V, berichtet heute so einiges über Porsche.
Lieber Herr Böhmer,
ein Raumschiff von Porsche und Lucasfilm. Was soll das?
Natürlich ist das ein Hingucker, wenn Designer von Porsche gemeinsam mit Designern aus der Star-Wars-Welt ein Geschoss entwerfen, das die DNA beider Markenwelten vereint…
Aber die eigentlich interessante Geschichte geht noch weiter. Der „Tri-Wing S-91X Pegasus Starfighter“ taucht im Kinofilm „Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“ nämlich gar nicht auf.
Disneys Star Wars ist eine gigantische Vermarktungsmaschine. Bis 2017, als der achte Teil der Saga in den Kinos lief, generierte das Thema weltweit sage und schreibe rund 30 Milliarden Euro Umsatz. Allein der Trailer zum neuen Kinofilm wurde innerhalb der ersten 24 Stunden 111 Millionen Mal angeschaut.
Die Weltpremiere des Films findet kommende Woche in Hollywood statt. In dieser Atmosphäre inszeniert Porsche sein erstes rein batterieelektrisch angetriebenes Auto, den Taycan. Der emissionsarme Wagen wurde zwar schon im September präsentiert.
Aber der Auftritt auf der ganz großen Bühne im E-Auto-verliebten Hollywood ist für Porsche unbezahlbar. Glamour plus Klima; Scarlett Johansson meets Greta Thunberg.
Abgesehen davon, dass die USA einer der wichtigsten Absatzmärkte für Porsche sind: Wo sonst als in Kalifornien, der Geburtsstätte des Erzfeindes Tesla und der Heimat der weltweiten Entertainment-Industrie, könnte der Taycan wirkungsvoller punkten?
Dass sich die deutsche Sportwagenschmiede an die Content-Welt von Star Wars anklinken konnte, ist ein echter Marketing-Coup von Kjell Gruner, dem Marketingchef von Porsche.
Zurück zur Frage, warum das Porsche-Raumschiff nicht im Film auftaucht. Ist doch klar: Weil es kein Product Placement sein kann. Star Wars ist eine hermetische Zukunftswelt. Natürlich hätte man das Raumschiff an sich in den Film bringen können. Aber dann hätte es kein Porsche sein können.
Und mal ehrlich: Ein Raumschiff, das nicht aus dem südlichen Deutschland kommt, ist doch nur ein Mittel zum Zweck, oder?
Einen schönen Abend noch wünscht
Rolf Schröter
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