Verena Gründel, Mitglied der Chefredaktion bei W&V, meint es geht schon wieder los.
Lieber Herr Böhmer,
Wow. Es ist der erste Werktag des Jahres, halb Deutschland ist noch im Urlaub oder zumindest im Silvester-Koma – und trotzdem überschlagen sich die News:
Friedrich Liechtenstein singt mit seiner Schlafzimmerstimme endlich wieder für Edeka. Veganuary und Kolle Rebbe bewerfen Menschen mit Fleisch und bekommen dafür Unterstützung von Aldi, dm, Rossmann und Dr. Oetker. Lidl dagegen pfeift mit Malle-Schlagerstar Peter Wackel auf gute Vorsätze.
Haribo wird 100 Jahre alt und feiert mit einer 365-Tage-360-Grad-Imagekampagne. Ein Ex-CDU-Bundesminister zieht ins Dschungelcamp ein. Und Amazon gibt sich als Wohltäter und baut ein Obdachlosenheim.
Die Besinnlichkeit der Weihnachtszeit ist längst Schnee von gestern. Die Branche arbeitet schon wieder mit Vollgas. Jeder kämpft um Aufmerksamkeit, buhlt um die Gunst der Kunden.
Dabei wird manchmal vergessen, dass langfristig nicht der lauteste gewinnt. Sondern der, der seine Botschaft authentisch kommuniziert und damit den Nerv der Kunden trifft. Das kann eine Süßwarenmarke sein, die kindliche Freude zelebriert, oder eine Drogeriekette, die Fleischverzicht unterstützt.
Aber tut sich ein Politiker als Protagonist im Trash-TV etwas Gutes? Gibt sich ein Versandhändler glaubwürdig, der ein Obdachlosenheim baut, gleichzeitig aber für seine Steuertricks bekannt ist?
Die eigentliche Bedeutung von Haltung ist noch längst nicht überall angekommen. Das sollte sich dieses Jahr ändern. Arbeiten wir doch gemeinsam daran. Machen wir 2020 zum Jahr der Haltung.
Einen guten Start wünscht
Verena Gründel
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