Erst im August 2013 hatte Jeff Bezos der Eigner und Gründer des weltweit größten Onlinehändlers Amazon die renommierte Washington Post für 250 Millionen Dollar gekauft. Bezos legte Wert darauf, dass er das Blatt als Privatperson erworben hat und dabei beibt es wohl auch.
Das Traditionsblatt war nach vier Generationen in Besitz der Familie Grahm wie viele andere Tageszeitungen auch in die Zeitungskrise geraten. Bei einem Vermögen von 28 Milliarden Dollar war der Kaufpreis für Jeff Bezos weniger als die vielbesagten Peanuts gewesen. Bezos hüllte sich lange in Schweigen, was er mit der traditionsreichen Zeitung vor hat.
Nun läßt er die Katze aus dem Sack. Jeff Bezos will investieren, was ihm auch nicht sehr schwer fallen dürfte, da er ja in vielen Ländern keine Steuern zahlt. Erst recht nicht in Deutschland. So wie es aussieht, hat Jeff Bezos nun die lange erwartete Phase 3 eingeläutet, auf die die Redaktion der Washington Post seit einem dreiviertel Jahr wartet.
Aber eine Frage bleibt für uns immer noch unbeantwortet, wie will er den Printjournalismus in die Sphären der digitalen Welt etablieren? Dazu hat er bisher noch nichts verlauten lassen.
Amazon-Gründer Jeff Bezos zeigt sich gegenüber seiner neuen Errungenschaft, man kann es auch Beute nennen, der The Washington Post gegenüber spendabel. In Gesprächen mit dem Management kündigte der Milliardär an, die Budgets für das Blatt deutlich erhöhen und neue Redakteure im Bereich Politik, Bildredaktion und Newsdesk sowie Spezialisten für Datenvisualisierungen und Web-Design einstellen zu wollen.
In einer internen Mitteilung im Anschluss an das Gespräch informierte Chefredakteur Marty Baron die Belegschaft, dass für dieses Jahr verschiedene Initiativen geplant seien: Unter anderem soll ein Breaking-News-Desk und ein sonntäglicher "Style & Arts"-Bereich eingeführt werden. Die gedruckte Sonntagsausgabe soll optisch überarbeitet werden und in punkto Themenvielfalt und Seiten dicker werden.
www.nytimes.com/2014/01/30/business/media/major-expansion-ahead-at-the-washington-post.html
Der Nettoumsatz von Amazon betrug 2013 74,4 Milliarden US-Dollar. Der operative Gewinn stieg um 10 Prozent auf 745 Millionen US-Dollar im Vergleich zu 676 Millionen US-Dollar 2012.
Anmerkung der GFDK Redaktion: Dass wir dem Unternehmen Amazon nicht gerade wohlwollend begegnen, haben wir schon öfters klar gestellt. Die Büchnerpreisträgerin Sibylle Lewitscharoff ist da noch deutlicher geworden.
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