Der an Krebs erkrankte Bernhard ist fest entschlossen, sein Leben und damit auch sein Leiden zu beenden; Fotos: Hermann Posch
Der an Krebs erkrankte Bernhard ist fest entschlossen, sein Leben und damit auch sein Leiden zu beenden. Alle notwendigen Formalitäten sind erledigt, ein befreundeter Arzt soll die erlösende Spritze verabreichen. Den Abschied möchte er nicht in einer Klinik erleben, sondern daheim, in der Geborgenheit seiner Familie. Am Vorabend des festgelegten Todes treffen also in Bernhards Haus seine Partnerin, die beiden Brüder und seine Tochter aufeinander.
Theater in Ulm
Jeder der Angehörigen versucht, mit der Entscheidung des Kranken auf seine Art klar zu kommen und das Ticken der ablaufenden Uhr zu übertönen. Das führt unweigerlich zu Konflikten innerhalb der Familie. In einem ist man sich allerdings einig: Bernhards letzter Abend soll ein Fest für das Leben, keine Totenfeier werden.
Freunde der Kunst
Euthanasie bedeutet wörtlich übersetzt „Der gute Tod“. Der niederländische Autor Wannie de Wijn hat zum Thema der Sterbehilfe ein berührendes Theaterstück voller melancholischer Schönheit und tiefem menschlichen Humor geschaffen. DER GUTE TOD ist mehr als ein Plädoyer für das Recht auf Sterbehilfe. In erster Linie ist es ein Aufruf dazu, selbst in den schwierigsten und unerträglichsten Situationen nicht die Lebensfreude, die Liebe und das Lachen zu verlieren – ein schrecklich schönes Stück, das in jeder Hinsicht berührt.
S.Lemke@ulm.de