Der charmante Sänger Bastian Baker hat anläßlich seines neuen Albums der Gesellschaft Freunde der Künste und Redakteurin Michaela Boland in Köln schon einmal Rede und Antwort gestanden (c) GFDK
Sein Weg nach oben scheint unaufhaltsam. In Frankreich und Belgien ist er längst ein Star. Sänger, Musiker und Songwriter Bastian Baker. Der 23-jährige Schweizer, der mit bürgerlichem Namen eigentlich Bastien Kaltenbacher heißt und zugunsten der Musik auf eine Profi-Eishockey-Karriere verzichtete, hat sich dem Rock-Folk verschrieben.
Gerade noch fungierte er erfolgreich als Juror der belgischen Ausgabe von „The Voice“. Gemeinsam mit seinen Band-Kollegen, Nathan Bonjour, Chris Zindel, Joris Amann und Simon Jaccard, firmiert der schöne Jungstar derzeit als erfolgreichster Musikexport der Schweiz.
Nach dem MTV Music Award zählt Bastian Baker nun auch zu den Gewinnern des Swiss Music Awards in den Kategorien „Best Act Romandie“ und „Best Album Pop/Rock National“. Schon am 23. Mai feiert sein in der Schweiz bereits 2011 erschienenes Erstlingswerk, das Album, „Tomorrow may not be better“ bei uns in Deutschland Release. Zuvor hat der charmante Sänger der Gesellschaft Freunde der Künste in Köln schon einmal Rede und Antwort gestanden.
Michaela Boland: Wie und wann ist dein Interesse für die Musik erwacht?
Bastian Baker: Das ist schon vor langer Zeit passiert. Die erste Erinnerung, die ich an Musik habe, ist auf einem Foto an Weihnachten festgehalten, das meine Eltern von mir gemacht haben als ich gerade mal drei Jahre alt war. Ich hielt eine Gitarre und imitiere Michael Jackson vor einem Mikrofon. Mit fünf Jahren habe ich dann zum ersten Mal ein kleines Konzert auf dem Bar-Tresen des Restaurants meines Vaters gegeben, gemeinsam mit einem amerikanischen Gitarrenspieler.
Ich liebte das einfach schon immer. Zwischen zehn und 13 Jahren war ich dann Mitglied in einem Kinderchor. Dort hatten wir schon riesige Erlebnisse, wie beispielsweise Aufführungen vor 300 Menschen, gegen Ende des Jahres sogar regelmäßig vor 1000 Leuten. Zum Schluss haben wir sogar ein Album mit Dave Richards, dem Tontechniker von Queen, produziert. Dann habe ich mit dreizehn meine ersten Bands gegründet und bin mit ihnen in Bars, auf Dorffesten oder Hochzeiten aufgetreten.
Michaela Boland: Also, war klar, dass Du auch beruflich einmal in diese Richtung gehen würdest?
Bastian Baker: Für mich schon, aber ansonsten, war es alles andere als klar. Ich habe ja kein klassisches Musikstudium absolviert und auch hatte ich eigentlich nie das Gefühl, dass meine Musik den Leuten derart gefallen würde. Insoweit ist das, was heute passiert, tatsächlich eine echte Überraschung für mich.
Allerdings war mir in meinem Innersten von jeher klar, dass ich das tun würde, selbst, wenn ich keinen Erfolg damit gehabt hätte. Ich halte das auch für einen guten Grund, denn innerhalb meiner Band wissen wir alle, warum wir Musik machen, nämlich weil wir Musik lieben.
Michaela Boland: Du kommst von einem Sport-Gymnasium und hättest auch Karriere als Profi-Eishockeyspieler machen können, denn dir wurde ein entsprechender Vertrag beim Verein "HC Fribourg-Gotteron angeboten. Das heißt, Du musst in dieser Disziplin ebenfalls sehr gut gewesen sein. Warum hast Du diese Chance zu Gunsten der Musik verstreichen lassen?
Bastian Baker: Das Eishockey war zeitweilig meine größte Leidenschaft. Nur deswegen habe ich überhaupt ein Sport-Gymnasium besucht. Mein Vater war Eishockey-Profi, insoweit war das so ein bisschen das Familiending, zumal dieser Sport in der Schweiz auch ganz groß geschrieben wird. Ich selbst habe 13 Jahre lang gespielt und habe sehr viel dabei gelernt, auch unglaubliche Erlebnisse dadurch gehabt.
So waren auch meine ersten größeren Reisen mit dem Eishockey verbunden, beispielsweise anlässlich der U-14 Weltmeisterschaft. Ich bin auf diese Weise nach Kanada und Russland gekommen. Man konnte sich so erstmalig der Welt öffnen und ich muss sagen, dass ich dadurch ganz viele Dinge gelernt habe. Zum Beispiel, jeden Menschen zu respektieren oder auch stets pünktlich zu sein. Auch weißt du, wenn du Hockey spielst, dass falls du einmal hinfällst, du sogleich wieder aufstehen musst, denn sonst war es das für dich.
Dieser Sport verleiht dir zum einen Kämpfermentalität, aber zum anderen genauso Teamgeist. Das habe ich dort mitgenommen. So ist Bastian Baker zwar mein Name, aber dennoch ist es auch wie eine Mannschaft, die ein und denselben Namen trägt. Ich spiele jetzt mit denselben Jungs auf der Bühne zusammen, seit ich 15 Jahre alt bin zusammen und das ist auch sehr wichtig für uns. Und der Übergang vom Eishockey zur Musik hat sich eigentlich ganz einfach vollzogen.
Zum Ende der Saison 2011 wurde ich von Claude Nobs, dem Mitbegründer des Montreux-Jazz-Festivals, in einer Bar in Zermatt entdeckt. Er ermöglichte mir, erstmals auf diesem Festival aufzutreten. Gerade in jenem Jahr hatte ich auch meine Platte aufgenommen, viele Festivals gespielt und Promo betrieben und so kam es, dass ich im September, als die Eishockey-Saison wieder begonnen hätte, nicht im Stadion war, sondern eine Album-Veröffentlichung hatte. Für mich hat es sich einfach so angefühlt, als sei es auch genau der richtige Zeitpunkt gewesen, um diesen Wechsel zu vollziehen. Es war einfach perfekt und hätte nicht besser sein können.
Michaela Boland: Kennst du deine Bandkollegen praktisch schon von der Schulbank, wenn ihr bereits so lange miteinander Musik macht?
Bastian Baker: Ja. Mit meinem Schlagzeuger habe ich die Schulbank gedrückt. Unser Gymnasium war einerseits auf Sport und andererseits auf Musik ausgerichtet. Der Schlagzeuger hat mich sodann meinem späteren Base-Player vorgestellt. Dann waren wir zuerst mal ein Trio. Aber, nach zwei bis drei Jahren haben wir dann auch einen Gitarrenspieler und einen Klavierspieler gefunden.
Michaela Boland: Wie läuft die Zusammenarbeit?
Bastian Baker: Sehr gut. Wenn ich beispielsweise Simon, meinem Pianisten, der ein wirklich sehr talentierter Musiker ist, kurz vor einem Konzert sage, "Hey, Simon, morgen hätte ich gerne ein bisschen Ukulele auf diesem oder jenem Song", und er mir dann antwortet, "ich kann aber keine Ukulele spielen", dann erwidere ich, "du kannst es aber lernen", dann sagt er, "o.k" und am nächsten Tag kann er es. Er macht einfach alles. Bei manchen Songs hat er daher die Ukulele zwischen den Beinen, spielt Klavier, anschließend Harmonika und macht Percussions. Der Wahnsinn.
Michaela Boland: Du kommst aus Lausanne, der französischsprachigen Schweiz und sprichst mit charmantem Akzent fließend Deutsch. Ab welchem Schuljahr erlernt ihr die Sprache?
Bastian Baker: Danke für das Kompliment. Deutsch lernen wir bei uns so ab 10 oder 11 Jahren, allerdings habe ich auch sehr viel durch das Eishockey gelernt. Also, eigentlich müsste ich viel mehr Schwizerdütsch reden. Deutsch und Schweizerdeutsch sind eigentlich zwei verschiedene Sprachen. Und in Schweizerdeutsch bin ich eigentlich besser.
Michaela Boland: Fällt keineswegs auf. Du sprichst Deutsch als ob du nicht im Geringsten mehr übersetzen müssest und es wie automatisch aus dir heraussprudele.
Bastian Baker: Nun, es wird immer besser. Manchmal weiß ich allerdings gar nicht, wie ich etwas sagen soll und so kann es passieren, dass ich auch Englisch oder Französisch mitbenutze, um mich zu verständigen.
Michaela Boland: Im Musikbereich sind internationale Acts in der Vergangenheit neben den USA besonders häufig aus dem United Kingdom und auch Schweden hervorgebracht worden. Was hatte da bislang die Schweiz zu bieten?
Bastian Baker: Ich glaube, dass die Schweiz ein sehr cooles Land für Musik ist. Man darf natürlich nicht vergessen, dass wir nur ein sehr kleines Land sind, aber dafür sind die Möglichkeiten ja auch riesig. Im Sommer vergeht beispielsweise kaum ein Tag, an dem es kein Festival gibt. Wir haben 300 Festivals pro Jahr in einem Sieben- Millionen- Land. Es gibt also in fast jedem Dorf ein Festival.
Wer kein solches hat, ist quasi ein Loser (lacht). Deswegen können mehr und mehr neue Bands spielen. Das hat auch zu einer Änderung im Denken der Menschen geführt. Ich erinnere mich nämlich daran, dass, als ich noch jünger war und zur Schule ging, die Antwort häufig war, " das ist Scheiße", wenn erzählt wurde, dass eine Band aus der Schweiz kam. Heute geht das Schweizer Publikum zu Schweizer Konzerten und das ist unglaublich.
Die Schweizer machen jetzt aber auch viel mehr. Zum Beispiel Rock-Folk-Music in englischer Sprache. So etwas können sie natürlich auch in jedem Teil der Schweiz spielen. Im französischen oder im deutschen Teil. Es kommt immer besser an. Die zwei Bands, die es augenblicklich im Ausland versuchen, sind "77 Bombay Street" und "Pegasus".
Außerdem gibt es ja da noch Bands, die in der Schweiz überhaupt nicht bekannt sind, aber dafür im Rest der Welt, wie beispielsweise "Eluveitie". Sie machen Heavy Metal und sind besonders in Asien bekannt. Und dann natürlich nicht zu vergessen: "DJ Bobo".
Michaela Boland: Du bist neben Deiner Heimat derzeit recht viel im Ausland unterwegs.
Bastian Baker: Wir haben jetzt sehr viel in Frankreich und Belgien gearbeitet. In Deutschland wird es auch immer besser. Wir waren vor kurzem sogar in Asien, haben dort in Südkorea gespielt und das war wirklich absolut verrückt. Wir haben 9000 Leute im Konzert gehabt! In einem Stadion. Wir waren zwei Tage dort und ich habe geglaubt, es sei ein Traum.
Michaela Boland: War es dir noch möglich, dich dort frei zu bewegen oder haben die Fans dich bis zum Hotel verfolgt?
Bastian Baker: Nein, sie waren sehr sehr lieb.
Michaela Boland: Ist dein Album, " Too old to die young" dort bereits erhältlich?
Bastian Baker: Das wird es noch, aber bisher macht das Internet schon sehr viel aus. In Japan ist mein Album jetzt seit Februar veröffentlicht. Wir haben drei Shows in Tokio gespielt, die auch super waren.
Michaela Boland: Hast du deine Karriere eigentlich konkret geplant oder die Dinge auf dich zukommen lassen?
Bastian Baker: Es ist alles verrückt. Jeden Morgen, wenn ich aufwache, gibt es neue Informationen und alles ist anders als gestern noch. Die CD-Krise, dieses oder jenes Konzert findet nun nicht mehr statt, dafür aber ein anderes, auf dem du spielst. Plötzlich musst du ganz schnell eine Reise organisieren. Es ist oft chaotisch, aber ich denke, dass gerade dies auch die Schönheit und das Besondere an diesem Business ausmacht.
Ich weiß beispielsweise immer ungefähr ein bis drei Monate zuvor, was ich machen möchte, aber nachher weißt du nicht wirklich, ob das alles genauso klappt. Es ist aber einfach cool, wenn du ein Konzert spielst und das führt dich wiederum zu einem anderen Konzert, du triffst neue Leute und sie machen dir dann hier und da weitere Connections.
Wir sind da auch ein bisschen verrückt und versuchen, immer so viele Dinge wie möglich zu machen, weil wir wirklich diese Leidenschaft dafür haben und es auch sehr lustig finden, dass wir es endlich machen dürfen, weil wir nun ein Publikum haben. Deshalb haben wir manchmal so komische Wochen wie jetzt, wo wir zwei Tage in Korea sind, anschließend in Hamburg und Köln, morgen geht es nach Cannes und danach nach Brüssel. Es ist einfach nur lustig.
Michaela Boland: Hat sich dein Privatleben insofern seit 2011 extrem verändert?
Bastian Baker: Mein Privatleben nicht wirklich. Ich sehe zwar meine Eltern nicht viel, das ist klar. Aber, ich habe eine super Jugend gehabt, muss ich sagen. Ich war sehr glücklich und bin in einer tollen Familie aufgewachsen.
Michaela Boland: Bist du Einzelkind?
Bastian Baker: Nein, ich habe zwei kleine Schwestern.
Michaela Boland: Sie sind bestimmt sehr stolz auf dich. Wie alt sind die beiden?
Bastian Baker: Ja, sie sind cool. 20 und 17 Jahre alt. Eine ist in Amerika. Sie studiert Management und sie ist Tennisprofi. Und die andere steckt noch mitten im Abi in der Schweiz. Bei wichtigen Konzerten sind sie regelmäßig dabei. Es ist klasse.
Michaela Boland: Haben deine Eltern dich im Hinblick auf die Musikkariere eigentlich unterstützt? Waren sie überhaupt damit einverstanden? Immerhin hast du die mögliche Eishockey-Karriere einfach so ausgeschlagen.
Bastian Baker: Ja, denn ich habe es gut angestellt. Ich bin ja nicht angekommen und habe zu ihnen gesagt, "hey, liebe Leute, liebe Eltern, ich nehme jetzt meine Gitarre und ziehe durch die Welt". Ich habe wirklich alles vorbereitet. Sie wussten rein gar nichts von meinen Projekten und als ich zum ersten Mal vor ihnen davon gesprochen habe, konnte ich sie schon in mein eigenes Büro einladen und ihnen präsentieren, was ich schon alles erreicht hatte. Dann erst habe ich ihnen eröffnet, dass ich nun noch viel mehr im Bereich Musik machen wolle. Da waren sie zunächst etwas erstaunt, doch dann war alles im grünen Bereich.
Michaela Boland: Wo lebst du augenblicklich hauptsächlich?
Bastian Baker: Ich habe sozusagen kein Zuhause. Aber, das ist o.k. Wenn ich in der Schweiz bin, gehe ich zu meinen Eltern oder zu meiner Großmutter, die auch in Lausanne wohnt und super cool ist. Ich habe auch noch eine gemeinsame Wohnung mit meinen Kollegen, aber dort sind immer viel zu viele Leute. Wenn man also mal etwas ruhigen Schlaf benötigt, dann will man eigentlich nicht dorthin gehen.
Michaela Boland: Schreibst du all deine Songs eigenständig?
Bastian Baker: Ja. Das kann nachts oder auch tagsüber sein, das kann während einer guten Stimmung passieren oder auch während einer schlechten. Für mich ist einfach nur wichtig, dass es schnell geht. Für mich ist ein Song ein Moment. Es ist Gänsehaut. Wenn etwas passiert, muss ich darüber reden und zwar zack-zack-zack. Eine Melodie gehört zu einem Text, sofort, es ist nämlich für mich sehr schwierig, einen Text zu kreieren und die Melodie erst sechs Monate später zu komponieren.
Michaela Boland: Was hast du denn in der Regel zuerst? Text oder Musik?
Bastian Baker: Das ist immer unterschiedlich. Manchmal das eine zuerst, manchmal das andere. Hin und wieder schreibe ich auch mal sechs Monate gar nichts. Dann wiederum zehn Songs innerhalb einer Woche. Das Gefühl muss eben da sein. Ich schreibe sehr viel in den Zeiten im Jahr, in denen es sehr viele Emotionen gibt. Also, zum Beispiel an Weihnachten oder Neujahr. Das sind die besonderen Momente, in denen ich recht produktiv bin.
Michaela Boland: In deinem Song, "Tomorrow may not be better" heißt es in englischer Sprache, "es ist hart zu beschreiben, wie es in mir aussieht. Es ist noch schlimmer zu sehen, dass niemand an meiner Seite ist". Klingt doch recht traurig. Was für einen konkreten Aufhänger gab es in deinem Leben hierfür?
Bastian Baker: Manchmal brauche ich nicht allzu viel Metapher, sondern sage einfach, wie ich mich fühle. Dieser Song ist sehr speziell. Zwar weiß ich nicht warum, aber ich habe früher immer, wenn mir ein Titel einfiel, diesen auf meiner Matratze notiert. Als ich den Song geschrieben habe, muss ich ungefähr 17 oder 18 gewesen sein und habe mir geschworen, dass wenn ich einmal die Chance haben würde, eine Platte zu machen, dann würde sie diesen Titel bekommen. Als ich den Song schrieb, war ich gerade sehr pessimistisch drauf.
Es war damals die Angst vor der Zeit, die Angst davor stecken zu bleiben. Ich fühlte während dieser Zeit in mir, dass ich es brauchte, zu verreisen, dass ich auch mal neue Menschen kennenlernen müsse. Ich wollte einfach kein Leben, in dem ich jeden Tag den gleichen Bus nehmen, jeden Tag auf demselben Bürostuhl sitzen und mit denselben Kollegen zusammen arbeiten müsste. Es gibt ja Leute, die genau das lieben, denn es verleiht ja auch Sicherheit. Du fühlst dich wohl, es ist bequem. Doch für mich war diese Vorstellung wie Horror. Deswegen habe ich dieses Lied geschrieben und es wurde tatsächlich mein Lebensmotto.
Heute ist "Tomorrow may not be better" etwas sehr Positives. Ich weiß nämlich, dass ein Tag nicht kurz ist. Zuvor habe ich gedacht, ein Tag sei recht kurz. Nun ist mir bewusst geworden, dass man innerhalb eines Tages wirklich sehr viele verschiedene Dinge machen kann. Insofern war dieser Song für mich wie eine Therapie. Ich war, ehrlich gesagt, ein wenig depressiv, hatte viele Fragen. Durch mein erstes Album habe ich dann allerdings einiges gelernt.
Wenn man seine erste Platte schreibt, hat man dieses blöde Gefühl als Künstler mit einem riesen Ego, dass man der einzige sei, der sich so fühlt. Das ist richtig dämlich. Wenn das Album dann erst mal veröffentlicht ist, und Menschen lesen deinen Text und du erhältst plötzlich Briefe und E-Mails von Leuten, die sich bedanken mit den Worten, "ich fühle mich ganz genauso wie du.
Danke, du hast mir sehr geholfen". Dann denkst du, "mein Gott, war ich blöd. Seither hat sich viel verändert in meinem Leben. Ich habe nun nicht mehr dieses große Künstler-Ego. Das Schreiben der kompletten ersten Platte war sehr autobiografisch. Lediglich zwei Songs entsprangen meiner reinen Fantasie.
Michaela Boland: Wer gehört zu deinem Publikum?
Bastian Baker: Du hättest mein Publikum von gestern in Hamburg sehen müssen (lacht). Ich mache ja Rock-Folk-Musik, die wirklich jeder hören kann. Die Texte sind auch sehr universell, sie sind nicht nur für bestimmte Leute. Ich finde super, dass wir sowohl junge Frauen und schwule Männer als auch Heavy- Metal-Fans und Großväter haben. Musik hat meiner Meinung ja auch das Ziel, Leute zusammenzubringen.
Und wenn das passiert, bin ich happy. Ich habe einmal einen super Kommentar von einer Großmutter auf Facebook gesehen. Der lautete: Dankeschön Bastian, du hast gleichsam mich, meine Tochter und meine Enkelin begeistert. Das fand ich cool, denn das ist etwas, das ich liebe.
Michaela Boland: Ist dir Facebook sehr wichtig? Schaust du dir dort täglich die Kommentare an?
Bastian Baker: Ich habe keine persönliche Seite, weil ich denke, es ist wie eine Zeitung, wo du jeden Tag eine neue Hauptseite kreieren kannst und das ist nicht gut. Als ich 14 Jahre alt war, habe ich einen Song geschrieben, der hieß, "The FAKEBOOK". Ich glaube, dass Facebook für viele schlechte Gefühle der Menschen verantwortlich ist, denn du siehst ja unter einer Fotografie alle Nase lang, was die anderen Leute machen.
Da kannst du sehr schnell neidisch werden und dich fragen, warum war ich nicht auf dieser oder jener Party eingeladen? Deswegen verzichte ich auf so etwas. Allerdings denke ich, dass es für die Fans ganz gut ist. Denn es ist ein Weg, sich auf dem Laufenden zu halten, wenn wir eine Ankündigung machen. Facebook ebenso wie Twitter.
Wir haben jetzt sogar eine eigene App entwickelt. Das ist eine Weltpremiere, denn wir sind die ersten, die so etwas haben. Da kannst du direkt Musik über unsere App kaufen. Du zahlst acht Schweizer Franken pro Jahr und du hast all meine Musik: Alle Platten, alles Songs und Fernsehauftritte. Und das läuft ganz ohne I-Tunes oder Ähnliches. Wir bemühen uns immer, die Musik den neuen Technologien mehr anzupassen. Da ist sehr wichtig.
Michaela Boland: Wenn du nicht persönlich auf Facebook bist, können deine Fans dennoch mit dir direkt kommunizieren?
Bastian Baker: Definitiv. Nach den Konzerten zum Beispiel. Ich denke, ich habe viel Geduld. Ich versuche, immer das Beste zu machen, damit die Fans happy sind. Wobei das manchmal ein kompliziertes Thema ist. Zum Beispiel bei Autogrammstunden. Die Leute, die am wenigsten lang warten, die haben dann oft etwas und die, die am längsten warten, haben oftmals noch nichts bekommen, wenn ich schon weg muss. Dann sind diese natürlich frustriert.
Deshalb handhabe ich das jetzt so, dass wenn ich einmal anfange, bringe ich es auch zu Ende. Lieber fange ich sonst gar nicht erst an, bevor ich es nicht zu Ende bringen kann. Sonst bist du ohnehin am Ende das Arschloch. Die Leute sind sehr schnell frustriert. Auch hat sich die Beziehung zwischen Künstler und Fan im Vergleich zu früher sehr stark verändert.
Es ist in keiner Weise mehr so wie zu den Zeiten der Rolling Stones. Wenn man damals einen Brief an jene Künstler gesandt hatte, hätte man tatsächlich nie eine Antwort erwartet. Wenn ein Fan aber heutzutage einen Tweet setzt und keine Re-Tweet erhält, schreibt er sogleich, "What the fuck! Who do you think you are". Das ist in der Musikbranche wirklich eine relativ neue Sache.
Michaela Boland: In der letzten Staffel der belgischen Ausgabe von "The Voice" warst du als Jury-Mitglied mit von der Partie. Was für eine Erfahrung war das für dich?
Bastian Baker: The Voice war für mich ein unglaubliches Abenteuer. Es ist ja so umfassend. Zuerst triffst du ein Talent, nachher wählst du die Songs für ihn, machst das Arrangement, du wählst die Tonart, die Struktur, das Tempo und nachher siehst du, was dabei herauskommt im Fernsehen. Wenn dir etwas missfällt, rufst du den Realisator an und sagst, in der und der Minute gefällt mir das nicht so gut und er erwidert, "kein Problem, das nehmen wir raus".
Später checkst du die Sounds. Es ist wirklich die Arbeit eines Produzenten. Ich habe das wirklich gerne gemacht. Und wenn du dann am Ende dieses Talent hast, ist es unglaublich. Da kommen zum Teil Leute, die sind 16 Jahre alt und sie bereiten dir Gänsehaut. Ich habe sehr viele coole Leute kennengelernt.
Michaela Boland: Wie kam die Verbindung zu Belgien?
Bastian Baker: Ich wurde nach einem Festival angesprochen und gefragt, ob ich Lust hätte, mitzumachen. Da ich immer für neue Herausforderungen bin, habe ich zugesagt. Seit anderthalb Jahren bin ich in Belgien sehr erfolgreich. Dort bin ich zwischenzeitlich fast bekannter als in der Schweiz. Da kann ich tatsächlich nicht mehr unentdeckt durch die Straßen gehen. Das ist insofern schade, als ich immer gesagt habe, dass ich jemand sehr diskretes bin und mich, wenn ich es darauf anlegte, niemand erkennen würde. Da ist es nicht mehr möglich.
Michaela Boland: Was hörst du selbst für Musik?
Bastian Baker: Eigentlich von Allem etwas. Vor allem die klassischen Sachen zum Beispiel The Kooks oder Fools Garden, Pearl Jam, Led Zeppelin. Auch Nirvana. Es kann auch Eminem sein oder The Wishing Well, eine hier noch relativ unbekannte Band. Auch Lana del Rey finde ich gut.
Michaela Boland: Dein bürgerlicher Name lautet eigentlich Bastien Kaltenbacher. Wie bist du auf Baker als Nachnamen gekommen. Anlehnung an Josephine Baker?
Bastian Baker: Nein, ich bin kein Fan von ihr. Sie ist auch nicht meine Großmutter (lacht). Es ist eigentlich sehr einfach. Mein Urgroßvater kam aus München. Ich habe gedacht, auch in der französischen Schweiz ist der Namen sehr schwer auszusprechen. Schon beim Eishockey war es immer schwierig, wenn durch den Lautsprecher, "Tor durch Kalten-bärgär, Kalten-Bürgär, Kalten-Beschär" gerufen wurde.
Ich glaubte dann einfach, wenn ich mit Producern zusammen wäre, sie mich nach meinem Namen fragen würden und ich Kaltenbacher sagte, würden sie schon drei Mal weglaufen sein, bevor ich überhaupt ausgesprochen hätte. Und weil die Leute in Amerika ohnehin Coltenbaker sagen, habe ich eben schlicht Baker daraus gemacht. D.h., am Anfang war ich sogar nur Bastian Cold. Doch das kam nicht so gut. So bin ich jetzt eben Bastian Baker. Die Unterschrift geht schnell, alles gut.
Michaela Boland: Hast du eigentlich noch Zeit für herkömmliche Hobbies?
Bastian Baker: In der Schweiz sind meine Hobbies ganz einfach, nämlich Abendessen mit Kollegen, Partys, meine Familie besuchen, ein bisschen Wake-Surfen auf unserem unglaublichen See. Das ist der schönste Platz der Welt.
Michaela Boland: Bist du liiert?
Bastian Baker: Nein, meine Freundin ist mein Gepäck, meine Gitarre.
Michaela Boland: In Deutschland warst du schon häufiger. Gibt es etwas, was dir hier besonders gut gefällt?
Bastian Baker: Ja, was ich absolut schätze, sind die Vibes. Die Leute sind in meinen Augen sehr nett. Es gibt eine coole Kultur, Leute zu treffen und nicht so schüchtern zu sein. Schöne Architektur und diese Biergärten. Es gibt hier auch so viele coole Alternativen für Konzerte: Clubs, Bars, wo wir es lieben zu spielen. Gestern in Hamburg waren wir in einer Fabrik. Eigentlich kann man sagen, dass das meine Lieblingssache in Deutschland ist: Die Clubszene.
Michaela Boland: In der Schweiz, Frankreich und Belgien bist du schon längst ein Star. Hierzulande bist du noch dabei, deinen Bekanntheitsgrad zu steigern. Wer kommt bisher zu deinen Konzerten in Deutschland? Woher kennen dich die Besucher?
Bastian Baker: Es gibt es viele verschiedene Ursachen. Eine Sache hat mir sehr geholfen: Ich habe eine TV-Show auf TV5 Monde gemacht, die "Acoustic" heißt. Die Show wird in 250 Ländern ausgestrahlt. Mehrmals sind schon Leute an mich herangetreten, die mir sagten, dass sie mich in genau dieser Show gesehen hätten.
Dann haben sie mich gegoogelt und gesehen, dass ich nach Deutschland komme. Manchmal ist es auch so, dass Schweizer ihren Deutschen Freunden empfohlen haben, sich einmal ein Konzert von mir anzusehen. Andere wiederum haben einfach nur mal ein Interview gesehen oder einen Song im Radio gehört und kommen dann eben. Ich mache aber auch in Deutschland immer sehr viel eigene Street-Promotion.
Wenn ich in ein Restaurant gehe, mache ich Werbung für mich. Oder während des Fluges. Zwei Stewardessen, die mit uns auf dem Flug von Seoul nach Frankfurt waren, sind später zum Konzert nach Hamburg gekommen. Das war schön. Im Moment ist mein Publikum in Deutschland noch sehr persönlich, noch gibt es Leute in der Halle, die ich persönlich kenne und das finde ich gut.
Es fühlt sich so an wie am Anfang meiner Karriere in der Schweiz. Es war Mund zu Mund-Propaganda. Allerdings hat mir mein Konzert, dass ich im vergangenen Jahr am Tag der Deutschen Einheit in Berlin gegeben habe, auch sehr geholfen. Da waren wahnsinnig viele Leute.
Michaela Boland: Interessierst du dich für bildende Kunst?
Bastian Baker: Nicht sehr. Ich bin ein Fan von Andy Warhol und Keith Haring. Das ist der einzige Stil, den ich mag. Kunstausstellungen schaue ich mir nicht sehr viele an. Bildende Kunst berührt mich einfach nicht so sehr.
Michaela Boland: Hast du den Eurovision Song Contest (ESC) verfolgt?
Bastian Baker: Ich habe nur mitbekommen, wie alle Leute, dass ein Mann mit Bart als Frau gewonnen hat und dass der Sieg an Österreich ging. Ja, cool. Spaß für sie. Aber der Name ist ja echt totaler Mist. Conchita Wurst - wir gratulieren.
Michaela Boland: Könntest du dir vorstellen, auch einmal für die Schweiz oder für Frankreich bzw. Belgien beim ESC anzutreten?
Bastian Baker: Nein, ich habe immer gesagt, dass das nichts für mich wäre. Aber ich würde gerne den Song dafür schreiben. Eine Kollege von mir, JB Meijers, hat den Song für Holland geschrieben. Er hat mir ein Bild von den Charts aus ganz Europa geschickt. Verrückt. Er war überall Nummer Eins. Beim ESC sind sie dann Zweiter geworden.
Michaela Boland: Mit wem würdest du gerne mal zusammenarbeiten?
Bastian Baker: Wenn du einen Lieblingskünstler hast, ihn triffst und sich herausstellt, dass er ein Arschloch ist, würde ich kein Duett mit ihm machen. Wenn es jemand ist, den ich überhaupt nicht kenne, wir aber einen Draht zueinander haben, kann das durchaus passieren.
Michaela Boland: Dein Album "Tomorrow may not be better" erscheint am 23. Mai?
Bastian Baker: Ja, genau.
Michaela Boland: Glaubst du an Schicksal?
Bastian Baker: Ich denke eigentlich in good Vibes. Ich glaube, wenn jemand lieb ist und ehrlich, wird es ihm im Leben immer helfen, dasselbe auch zurückzubekommen. Auch wenn Leute zu mir böse sind, habe ich immer ein Lächeln für sie und sage, „kein Problem, dann gehe ich irgend woanders hin“. Das ist sehr hilfreich. Es gibt in meinem Leben jede Menge Beispiele, bei denen das sehr geholfen hat.
Ich war mit 16 einmal beim Tennis und ein Typ kam in unseren Club hinein, ganz in weiß gekleidet, so ein bisschen Wimbledon-mäßig. Auch trug er eine ganz komische Sonnenbrille. Alle meine Kumpels lachten und sagten amüsiert, „guck dir mal den Vogel an“. Ich dachte, ich wird einfach „Hallo“ sagen und ging zu ihm herüber.
Ich habe mich ganz nett auf Englisch mit ihm unterhalten und alles war cool. Nur zwei Tage später rief mich mein Tennis-Lehrer an und sagte, „hier ist ein Typ, der ist Musiker und er möchte gerne mit dir spielen“. Da antwortete ich, „o.k.“. Ich komme also an, um mit ihm zu spielen, treffe auf ihn und sage, „ach, du bist das“. Er stellt sich als James Valentine vor, ich sage, ich bin Bastian. Ich frage ihn dann, „also, du machst hier Musik“, und er antwortet, “ ja, wir produzieren unser Album hier“.
Dann möchte ich wissen, ob sie zufällig bei Dave Richards sind. Er erklärt mir daraufhin, dass sie ein Haus am See hätten und ich denke, „wow, das funktioniert für eine Band schon ziemlich gut“. Komischerweise wollte er mir den Namen seiner Band aber noch immer nicht verraten, doch ich bohrte und bohrte. Dann hat er irgendwann ganz ruhig gefragt: „Sagt dir die Band Maroon 5 etwas?“
Ich war baff und sagte nur, „Mensch, ich covere derzeit `This love“ und `She will be loved``, natürlich kenne ich Maroon 5“. Er war der Gitarrist der Band, James Valentine. Anschließend habe drei Monate lang mit ihm gespielt. Er hat mich in deren Studio eingeladen, ich konnte erleben, wie es ist und habe die ganze Band mehrmals getroffen. Nur weil ich „Hallo“ gesagt hatte. Das ist wirklich für mich die Attitude. Man kann durchaus mal einen schlechten Tag haben, aber wir probieren immer, diese freundliche innere Einstellung zu beizubehalten.
Michaela Boland: Du wirkst grundsätzlich recht entspannt. Gelingt dir das immer?
Bastian Baker: (lacht). Ja, ich habe immer gesagt, „Panik bringt gar nichts“, weißt du. Aber, ich war nicht immer so. Ich denke, die Musik hat mich dahin gebracht.
Michaela Boland: Vorhin hast du ja bereits kurz die depressive Phase in deinem Leben angesprochen. Was war ursächlich hierfür?
Bastian Baker: In dem Sommer als ich James Valentine traf, war ich noch ein wenig depressiv. Doch genau in dieser Zeit sind ein paar entscheidende Dinge passiert. Zwei Wochen nachdem ich James getroffen hatte, habe ich ein Konzert für die Alinghi gegeben. Mein Vater war auch dort und als ich fertig war, erinnerte er mich daran, dass ich vergessen hätte, einen bestimmten Song zu spielen.
Da habe ich meine Gitarre wieder eingestöpselt und damit begonnen, diesen Song zu nachzuholen als plötzlich ein Blitz durch die Nacht schoss und ich mich frage, „Mein Gott, was ist das denn nun los“. Ich spielte dann den Song zu Ende und plötzlich ertönte eine grelle Stimme mit den Worten, „Hey, dies ist MTV-Rumania. Wie heißt du“.
Ich war in Villeneuve, meiner Heimat, und plötzlich war MTV Rumänien vor Ort? Dann sagte sie, „ Komm, wir spielen` We love Rock `n Roll ` von Joan Jett zusammen“, also stimmte ich zu und begann das Stück zu spielen. Auf diese Weise hatte ich plötzlich ein kleines Video bei MTV Rumänien als ich gerade mal 16 Jahre alt war. Und all das habe ich nur dem Umstand zu verdanken, dass ich mir wieder die Gitarre geschnappt und weiter gespielt hatte.
Michaela Boland: Welcher von all deinen Songs ist dir persönlich der liebste?
Bastian Baker: Ich glaube, von meinem ersten Album, „Tomorrow may not be better“, am ehesten das Stück mit dem meisten Gefühl, „Lucky“. Das ist auch wirklich der Starter-Song. Damit habe ich mich selbst auch zum ersten Mal im Radio gehört. Und das war fucking crazy, ein unvergleichliches Gefühl. Ich fuhr da gerade zum Eishockeytraining und kam gleich nach Coldplay.
Ich hätte vor Aufregung fast einen Unfall gebaut. Wann immer ich diesen Song live spiele, haben die Leute so viel Freude und singen mit. Auf meinem zweiten Album habe ich ein Stück mit dem Titel, „Prime“. Es ist der Song, der genau beschreibt, wer ich bin und wer ich überhaupt nicht bin. Innerhalb dieses Stückes gibt es ein paar Sätze, bei denen ich noch immer Gänsehaut bekomme, wenn ich sie singe. Der Song lässt sehr tief hineinblicken, denn darin erkläre ich wirklich, warum ich Musik mache und was ich an der Musikindustrie hasse.
Michaela Boland: Was wäre das?
Bastian Baker: In gewissen Momenten hat mich die Musikindustrie ein bisschen kaputt gemacht. Gerade in Frankreich hat man versucht, mir manches aufzuzwingen. Sie haben probiert, mich dazu zu bringen, in französischer Sprache zu singen. Ich habe dann gesagt, „merde, ich komme mit meinem Produkt in Englisch. Entweder du liebst es so und akzeptierst es oder du nimmst mich nicht“. Auch gab es noch recht viele weiter komplizierte Dinge.
Ich war in Frankreich sehr schnell sehr berühmt. Das war insofern ein bisschen schade, weil ich in den anderen Ländern diese Berühmtheit Schritt für Schritt aufbauen konnte. Von Bars in Clubs, über Stadien bis zu den großen Festivals. Da ich in Frankreich sehr viel im Fernsehen zu sehen war, war das dort sofort eine größere Sache.
Michaela Boland: Du bist vor kurzem mit Boy George in Köln aufgetreten. Wie ist er so drauf?
Bastian Baker: Wirklich cool. Ich muss sagen, ich kannte den Mann vor diesem Auftritt nicht persönlich. Ich habe ja für ihn das Opening gemacht. Er war wirklich sehr lieb und sehr spontan. Er kam sofort, um "Hallo" zu sagen. Hat sich auch ein paar Songs von mir von der Seite der Bühne aus angeschaut und das machen nicht alle.
Michaela Boland: Hast du eigentlich auch einen Plan B?
Bastian Baker: Falls das mit der Musik einmal nicht mehr funktioniert, habe ich so viele andere Möglichkeiten. Ich mache jetzt zum Beispiel viel mehr Co-Writing, schreibe und produziere für andere Leute. Ich habe jetzt auch meine eigene Gesellschaft und nehme neue Talente in mein Label auf. Da gibt es jede Menge coole Dinge zu tun. Daher fühlen wir auch wenig Druck. Ich weiß, was auch immer ich tue, es wird stets mit Musik zu tun haben, weil ich das wirklich super finde. Oder ich werde Tennisprofi (lacht). Ich weiß noch nicht.
Michaela Boland: Tennis gehört auch zu deinen bevorzugten Sportarten?
Bastian Baker: Ich liebe Tennis. Und es ist viel einfacher, ein Tennis-Match zu organisieren als ein Eishockey-Match.
Michaela Boland: Lieber Bastian, vielen Dank für dieses Gespräch und viel Erfolg für deine Album-Veröffentlichung in Deutschland.
Michaela Boland ist Journalistin und TV-Moderatorin. Bekannt wurde sie als Gastgeberin der Sommer-Unterhaltungsshow „HOLLYMÜND“ des Westdeutschen Rundfunks Köln. Seit 1988 schrieb sie für die Rheinische Post, unterschiedliche Publikationen der WAZ-Gruppe Essen, Bayer direkt und Kommunalpolitische Blätter.
Außerdem präsentierte sie die ARD-Vorabendshow „STUDIO EINS“ und arbeitete als On-Reporterin für das Regionalmagazin „Guten Abend RTL“. Auf 3-Sat, dem internationalen Kulturprogramm von ARD, ZDF, ORF und SRG, moderierte sie die Kulturtalkshow „Doppelkopf“, sowie für TV NRW, die Casino
Show „Casinolife“ aus Dortmund-Hohensyburg. Michaela Boland arbeitet auch als Veranstaltungsmoderatorin und Synchron- sowie Hörspielsprecherin.
Infos unter: www.michaela-boland.de
Für die Gesellschaft Freunde der Künste moderiert sie den Kaiserswerther Kunstpreis sowie alle großen Kulturveranstaltungen der Gesellschaft.
Freunde der Künste,
das Sprachrohr der Kreativwirtschaft